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Fast wäre das Volkswagen-Debakel aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden. Die Software-Updates sind so gut wie durch, das deutsche Verkehrsministerium hält sich weiterhin bedeckt und die Sondierer einer möglichen Großen Koalition wollen auch weiterhin am Diesel festhalten. Auch Strafzahlungen wie in den USA muss VW hierzulande nicht fürchten. Und trotzdem hat es der Autohersteller geschafft, erneut in die Schlagzeilen zu kommen. Und schon wieder hat es mit Diesel-Manipulationen zu tun.
Abgastests an Affen
2014 soll der Konzern in einem Forschungszentrum in Albuquerque (New Mexico) zehn Affen über mehrere Stunden den Abgasen eines VW Beetle ausgesetzt haben. Scheinbar wollte man mit dem Test beweisen, wie unschädlich die Stickoxide tatsächlich sind. Aber man hatte wohl schon damals Bedenken, veröffentlicht wurde der Versuch nämlich nie. Nun aber ist er dennoch an die Öffentlichkeit gelangt und Volkswagen steht inmitten eines Shitstorms in den sozialen Netzwerken.
Wer hat was gewusst?
Tierversuche sind selbst in der Medizin umstritten. Viele Forscher suchen schon nach Alternativen und verzichten, wo möglich, auf den Einsatz von Mäusen und insbesondere Affen. Dass nun die Automobilindustrie auf Primaten zurückgreift, ist für viele Kritiker unverständlich. Auch bei Volkswagen gibt man sich entrüstet und will von den Versuchen nichts gewusst haben.
Deshalb sollen nun personelle Konsequenzen folgen. Dabei sind die Abgastests an Affen wohl nicht die einzigen aus dieser Versuchsreihe. Auch Menschen sollen demnach Stickoxiden ausgesetzt worden sein.
Die „Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor“ (kurz EUGT) hat die Tests für VW durchgeführt. Mittlerweile gibt es die Einrichtung nicht mehr, denn sie wurde 2017 aufgelöst. Beteiligt waren neben VW auch BMW und Daimler sowie der Zulieferer Bosch.
Über den neuen Skandal bei Volkswagen hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt mit AutoMobil-Redakteurin Rabea Schloz gesprochen.