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Auf mehreren Teststrecken in Deutschland werden derzeit E-Highways getestet. Foto: Maren Winter | Shutterstock
Bild: Maren Winter | Shutterstock

AutoMobil | E-Highways

An der Oberleitung Richtung Zukunft?

Etwa 30 Prozent des Energieverbauchs im Verkehrssektor geht aktuell auf den Güterverkehr zurück. Gedeckt wird dieser Bedarf primär durch den viel kritisierten Kraftstoff Diesel. Das soll sich jetzt jedoch ändern: E-Highway heißt die Lösung.

Altes Konzept recycelt

Sogenannte E-Highways sollen dazu beitragen, den Güterverkehr umweltfreundlicher zu gestalten. Dabei soll ermöglicht werden, LKW hauptsächlich über Strom zu versorgen und so den herkömmlichen Dieselmotor zu ersetzen. Den Strom beziehen die Fahrzeuge dabei nicht aus einem im Motor integrierten Akku, wie es bei E-Autos üblich ist, sondern aus Oberleitungen. Über einen Stromabnehmer im Fahrzeug soll die Energie aus den Leitungen dem Motor zugänglich gemacht werden.

Das Prinzip ist nicht neu. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde mit dem Oberleitungsbus eine ähnliche Technologie für den innerstädtischen Personennahverkehr entwickelt. Da sie allerdings auf eine stetige Stromversorgung aus den Oberleitungen angewiesen sind, fahren Oberleitungsbusse ausschließlich entlang einer vorgegebenen Spur.

Für dieses Problem gibt es mittlerweile eine Lösung. Anstelle eines reinen Elektromotors sollen die LKW mit einem Hybridmotor ausgestattet werden. Dadurch sind sie nicht an die Stromversorgung aus den Oberleitungen gebunden, sondern können einen Dieselmotor zuschalten, um auch abseits der Leitungen zu fahren.

Lohnt sich das?

Um einen solchen Antrieb zu ermöglichen, sind allerdings auch erhebliche Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Es werden flächendeckend Masten und Stromleitungen an den Autobahnen benötigt und auch die LKW müssten mit speziellen Hybridmotoren nachgerüstet werden. Ob sich eine solche Investition überhaupt lohnt, wird aktuell vom Bundesinnenministerium getestet. Das Projekt heißt „Elisa“ – elektrifizierter innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen. Es wurde unter anderem auf der A5 ein fünf Kilometer langer Abschnitt eingerichtet, um die Alltagstauglichkeit und Effektivität des Konzepts zu überprüfen.

Es ist national in Deutschland, wie aber auch international bei den Experten eigentlich ein Konsens, dass das die wirtschaftlichste Lösung ist. – Martin Wietschel, Frauenhofer Institut für System- und Innovationsforschung

Über das Pilotprojekt „Elisa“ und die Zukunft des E-Highways hat detektor.fm-Moderatorin Bettina Brecke mit Prof. Martin Wietschel gesprochen. Er ist Leiter des Geschäftsfeldes Energiewirtschaft beim Frauenhofer Institut für System- und Innovationsforschung und hat an der Machbarkeitsstudie zu E-Highways mitgewirkt.

Martin Wietschel - ist Leiter des Geschäftsfeldes Energiewirtschaft beim Frauenhofer Institut für System- und Innovationsforschung.

ist Leiter des Geschäftsfeldes Energiewirtschaft beim Frauenhofer Institut für System- und Innovationsforschung.
Die Herausforderung sehe ich weniger in der Wirtschaftlichkeit, als bei der Akzeptanz.Martin Wietschel
AutoMobil | E-Highways für LKW 07:47

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