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Widersprüchlicher könnten Zahlen und Realität nicht sein: Daimler, VW und BMW verzeichnen einen Rekordabsatz nach dem nächsten, dabei stagniert der deutsche Automobilmarkt seit fast zehn Jahren, verzeichnet sogar Rückläufe. Der Grund: Investiert wird ins europäische Ausland, insbesondere in China. Eine Gefahr für den inländischen Automobilmarkt und den Arbeitsmarkt in Deutschland insgesamt, stellt die Friedrich-Ebert-Stiftung in ihrer Studie „Wie Phönix aus der Asche? Zur Zukunft der Automobilindustrie in Deutschland.“ fest.
Automobilindustrie: Verkaufszahlen in Westeuropa rückläufig
Für die deutsche Automobilindustrie war 2009 das Jahr einer „historischen Krise“: Es werden so wenig Autos abgesetzt wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr, der Verband der Automobilindustrie (VDA) spricht von der schwersten Krise seit 1945. Davon ist heute rein statistisch nichts mehr zu spüren. Vielmehr scheint der Automobilmarkt vor allem ein boomender zu sein. So schätzt PricewaterhouseCoopers die weltweite Fahrzeugproduktion im Jahr 2017 auf 100 Millionen Autos. Das wären 63 Millionen mehr als noch vor zwei Jahren.
Wer jedoch einen genaueren Blick hinter die Rekordzahlen wirft, entdeckt eine instabile inländische Lage der deutschen Autoindustrie. Ganz zu schweigen von der miserablen Lage westeuropäischer Autobauer insgesamt. Hier ist die Zahl der verkauften Autos rückläufig – und das soll sich bis 2020 nicht ändern.
Die Investitionen der deutschen Autobauer in den asiatischen und amerikanischen Markt führt zu Problemen am deutschen Automobilmarkt und gefährdet die Wirtschaftlichkeit des Arbeitsmarkts in Deutschland insgesamt. Allein in Baden-Württemberg arbeitet jeder zehnte Beschäftigte in der Automobilwirtschaft.
Automobilbranche muss handeln
Klimawandel und Carsharing sind nur zwei weitere Beispiele für die Herausforderungen, denen sich die Automobilbranche stellen muss. Die „Generation Mietwagen“ hat immer weniger Interesse an individuellen PKWs, die massenhafte Produktion von Elektroautos werden geplant, in der Praxis hapert es bereits am Strom-Tanken.
Deutsche Automobilhersteller müssen sich den Problematiken des Marktes stellen – ohne diesen ins Ausland zu verlegen. Das ist zumindest das Ergebnis der Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Wolfgang Schade ist Leiter des Geschäftsfeldes Verkehrssysteme des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, kurz ISI, und einer der vier Autoren der Studie „Wie Phönix aus der Asche?“. Wie der Markt der deutschen Automobilhersteller aussieht, welche Zukunftsszenarien auf die Automobilindustrie im Inland zukommen könnten und was getan werden muss, um enttäuschende Prognosen zu vermeiden, darüber hat Jennifer Stange mit ihm gesprochen.