Die Entscheidung scheint getroffen: Um die Verkehrswende zu schaffen und den Straßenverkehr in Deutschland klimaneutral zu machen, setzen Autoindustrie und Politik vor allem auf E-Autos. Deren Batterien können an Ladesäulen aufgeladen werden und immer mehr dieser Stationen werden bundesweit gebaut. Doch es gibt dabei einige Haken. Zum einen hat die Lade-Infrastruktur weiterhin große Lücken. Das kann die Anschaffung von E-Autos unattraktiv machen. Zum anderen stammt der Strom, der für die Batterien verwendet wird, nicht nur aus erneuerbaren Energien. Der Strommix in Deutschland bestand 2020 laut Fraunhofer-Institut zu 50,5 Prozent aus Solar-, Wind- oder Wasserkraft. Der Rest wird weiterhin in Kraftwerken erzeugt, die mit Kohle, Gas oder Kernkraft betrieben werden. Antriebsformen wie Wasserstoff haben wiederum andere Tücken.
Methanol als Lösung?
Es gibt allerdings auch eine Technik, die vollständig klimaneutral sein kann: die Methanol-Brennstoffzelle. Deren Verwendung ist zumindest der Traum eines Ingolstädter Ingenieurs, der früher bereits für Audi Innovationen wie den quattro-Antrieb mitentwickelt hat: Roland Gumpert betreibt inzwischen seine eigene Firma und stellt mit seinem Team Autos her, die mit Methanol betrieben werden.
Gumpert möchte die neue Technik nicht als Konkurrenz zur E-Mobilität, sondern als klimaschützende Ergänzung sehen. Zudem könnten schon existierende Tankstellen laut Gumpert relativ einfach umgerüstet werden. Von der Autoindustrie und der Politik gibt es aber bisher kaum Interesse.
Im Gespräch mit detektor.fm-Redakteur Lars Feyen erklärt Roland Gumpert, wie die Methanol-Brennstoffzelle funktioniert und ob sich die Technologie im Markt durchsetzen wird.