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Nach Abgas-Skandal folgt Software-Debakel
Es ist fast zwei Jahre her, seit der wohl größte Skandal der Autobranche über Volkswagen hereingebrochen ist. Der Hersteller soll im Rahmen der sogenannten Abgas-Affäre massenhaft seine Dieselfahrzeuge manipuliert haben. Nur mithilfe einer Abschaltsoftware konnten viele Fahrzeuge die gesetzlichen Grenzwerte für Stickoxide einhalten – solange der Abgastest lief. Auf der Straße dagegen waren sie von der Einhaltung der Grenzwerte meilenweit entfernt.
Neue Software …
Nach Bekanntwerden sollte ein Software-Update die Schummelsoftware ablösen. Dadurch sollten die Diesel sauberer werden und endlich auch im normalen Straßenverkehr die Grenzwerte nicht mehr überschreiten. IT-Experten und Automobil-Profis kam das von Anfang an komisch vor. Wie kann eine neue Software allein die Fahrzeuge von Dreckschleudern in umweltfreundlichere Autos verwandeln? Und wenn das so einfach geht, wieso hatte man dann überhaupt erst auf die Abschaltvorrichtungen gesetzt, statt einfach von Beginn an saubere Autos zu verkaufen?
Doch nur wenige interessierten sich für diese Kritikpunkte. Volkswagen nicht, das Verkehrsministerium nicht, das Kraftfahrt-Bundesamt nicht. Letzteres prüfte die Software und winkte sie als ausreichend durch. Das schien selbst die Mitarbeiter bei VW zu überraschen. In einer internen Mail, die dem ZDF vorliegt, heißt es: „Halleluja. Danke. Ich gebe einen aus.“
… alte schlechte Werte
Nun aber fallen dem Unternehmen diese Mails auf die Füße. Die internen Papiere zeigen, dass der Autohersteller nie vorhatte, die zulässigen Grenzwerte auf offener Straße einzuhalten. Tatsächlich sei das Ziel des Updates, dass die Autos erneut zumindest unter Laborbedingungen im gesetzlichen Rahmen sind.
Bei freier Fahrt wird jedoch auch nach dem Aufspielen der neuen Software das drei- bis fünffache an Emissionen ausgestoßen. Volkswagen erklärte auf Anfrage des ZDF, dass das auch vollkommen ausreichend sei. So ist man bei VW offenbar der Ansicht, dass die Grenzwerte nur für den offiziellen Labortest gelten. „Dagegen sind die Grenzwerte nicht auf den regulären Straßenbetrieb anzuwenden“, heißt es in einem offiziellen Statement.
Axel Friedrich sieht das anders. Der ehemalige Abteilungsleiter im Umweltbundesamt und internationale Verkehrsberater war 2015 maßgeblich an der Aufdeckung des Skandals beteiligt. detektor.fm-Moderator Lucas Krehling hat mit ihm über das Software-Debakel gesprochen, für das Verkehrsminister Alexander Dobrindt schon eine Lösung gefunden hat: ein neues Update soll die Sache aus der Welt schaffen.