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Die Automarke Volvo hat die Sicherheit im Straßenverkehr zum Markenkern gemacht. Schon vor mehr als 50 Jahren machten die Schweden das deutlich: Ein Volvo-Ingenieur erfand den Dreipunkt-Gurt, den wir noch heute alle nutzen. Volvo entschied sich dafür, das Patent für alle Hersteller frei zugänglich zu machen – bis heute wurden Millionen von Menschenleben durch die Erfindung gerettet. Eine solche Pionierarbeit möchte das Unternehmen nun erneut leisten: Mit einem Produkt namens „LifePaint„.
Leuchtende Radfahrer für mehr Sicherheit
Die Idee: LifePaint ist ein fluoreszierendes Spray, mit dem Radfahrer sich und ihr Fahrrad einsprühen können. Bei Tag hat das keinen Effekt, denn das Spray ist unsichtbar. Erst bei Nacht kommt es zum Einsatz: Die eingesprühten Stellen reflektieren das Licht. Wenn also ein Radfahrer von einem Scheinwerfer angestrahlt wird, leuchtet er in hellem Weiß und ist praktisch nicht mehr zu übersehen. Laut Volvo und Spray-Hersteller Trackinvent, der bereits seit Längerem ähnliche fluoreszierende Lösungen anbietet, ist LifePaint unbedenklich für Rad, Helm und Textilien.
Das Spray birgt großes Potential, da es keinen modischen Effekt hat. Gerade aus diesem Grund setzen Warnwesten und Reflektorbänder zuhause meist Staub an. LifePaint könnte somit Eltern begeistern, die ihre Kinder besser schützen wollen oder Hundebesitzer, die Angst haben, das Tier könnte auf die Straße laufen und übersehen werden. Und hier beginnt das Problem, das immer mehr Kritiker auf den Plan ruft.
„Another case of „blaming the victim““
LifePaint nimmt die Verantwortung vom Autofahrer und überträgt sie auf den Nutzer von LifePaint. Es entlastet den Fahrer des Fahrzeugs, das im Falle eines Unfalls praktisch immer der Gewinner ist. Der Autofahrer sollte allerdings sowieso konzentriert und umsichtig fahren, ein herkömmlich und ausreichend beleuchtetes Fahrrad sehen können und in Spielstraßen langsam fahren. Volvos Ziel ist es, dass bis zum Jahr 2020 niemand mehr durch eines ihrer Fahrzeuge getötet wird. Die Frage ist, ob das Unternehmen hier nicht an der falschen Stelle ansetzt.
Ob das Spray tatsächlich nach Deutschland kommt, steht noch nicht fest. Noch testet Volvo das Produkt in Großbritannien. Sollte es sich dort durchsetzen, ist Deutschland jedoch ein lukrativer Markt für LifePaint: Allein im Jahr 2013 gab es hierzulande mehr als 70.000 Unfälle mit involvierten Radfahrern.
Über das Produkt LifePaint und die Kritik an der Erfindung hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit AutoMobil-Redakteur Javan Wenz gesprochen.
Redaktion: Javan Wenz