Bavaria One – das Projekt
„Söderchens Mondfahrt“, so haben einige Medien 2018 gewitzelt, nachdem Markus Söder das Projekt eines bayerischen Raumfahrtprogramms vorgestellt hat. Und tatsächlich hat es zunächst nach Wahlkampfgehabe ausgesehen – mit Söders Konterfei als Logo auf den Plänen. Und auch von den veranschlagten 700 Millionen Euro sind bislang gerade einmal 30 Millionen im Haushalt bewilligt worden.
Inzwischen nimmt das Projekt jedoch Fahrt auf. Doch es geht weniger um Mondfahrten, als zunächst angenommen. Eigentliche Ziele des Programms sind zweierlei: Zum einen der Aufbau einer neuen und führenden Fakultät für Luft- und Raumfahrt. Zum anderen ist das Projekt als wirtschaftliche Investition für die Zukunft angelegt. Dabei geht es insbesondere um Erdbeobachtung und Satelliten.
Ohne Satelliten, keine Navigation
Je genauer die Daten, die aus solchen Bildern gewonnen werden, desto besser können diese Informationen verwendet werden. Das ist insbesondere für Navigationssysteme, aber auch für die Landwirtschaft von Bedeutung. Und gerade letztere ist für Bayern besonders wichtig. Die Weiterentwicklung dieses Technikbereichs stellt daher für Bayern eine aussichtsreiche Investition dar.
Über das Projekt „Bavaria One“ und wie es sonst um die Raumfahrt steht, klären detektor.fm-Redakteurin Eva Weber und Ulrich Walter im Gespräch. Er ist ehemaliger Wissenschaftsastronaut und Inhaber des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik an der Universität München. Außerdem hat er das Konzept von „Bavaria One“ mitentwickelt.