In den frühen Morgenstunden verkündeten die Euro-Staaten die Ergebnisse ihres sechstägigen Gipfelmarathons. Griechenland kann vorerst aufatmen. Denn die Banken verzichten auf die Hälfte ihrer Forderungen gegenüber dem Pleiteland – in Zahlen bedeutet das 100 Milliarden Euro Verlust. Diese Zugeständnisse sind aber nicht ganz ohne: immerhin mussten die Euro-Länder öffentliche Garantien in Höhe von 30 Milliarden in die Waagschale legen, um den Banken den Schuldenschnitt schmackhaft zu machen.
Im Vorfeld hatte der Bundestag einer möglichen Erweiterung des Euro-Rettungsschirms grünes Licht erteilt. Kanzlerin Angela Merkel zeigte sich gestern sichtlich zufrieden über die Rückendeckung des Parlaments und fuhr gestärkt zum Gipfel. Schon spricht man über ihren „Triumph“ in Brüssel.
Ob man die Rettungsmaßnahmen tatsächlich als Merkelschen Erfolg feiern kann, fragen wir Alexander Görlach, Chefredakteur des Magazin „The European“. Er erklärt, wieso Merkel in aller Stille triumphiert und wie vorhersehbar auch die neuesten Entwicklungen waren.