Deutscher Blumenhunger
Hochzeiten, Geburtstage, Trauerfeiern oder einfach mal so – Blumen gehen immer. Allein am Valentinstag verkaufen Händler in Deutschland mehrere Millionen Rosen. Weil die Nachfrage nach exotischen und bunten Pflanzen aller Art das ganze Jahr über konstant hoch bleibt, hat sich die Floristikbranche mittlerweile daran angepasst.
Das sorgt vor allem dafür, dass Blumen eins schon lange nicht mehr sind: regionale Produkte.
Blumen aus aller Welt
Um der ganzjährigen Nachfrage gerecht zu werden, importieren deutsche Händler oft aus südamerikanischen Ländern wie Kolumbien oder Ecuador. Der Löwenanteil der Blumen, die in deutschen Supermärkten und Geschäften landen, stammen aber aus Ostafrika. In Kenia, Tansania und Äthiopien arbeiten hunderttausende Menschen auf riesigen Plantagen und in Gewächshäusern.
Dadurch ist die Rosenzucht insbesondere in Kenia zu einem der wichtigsten Wirtschaftszweige geworden. Nach circa acht Wochen Wachstum werden Rosen und andere Gewächse abgeschnitten, heruntergekühlt und dann vor allem nach Europa geflogen oder verschifft. Es sind aber nicht nur die langen Transportwege, die von Kritikern bemängelt werden.
Fragwürdige Arbeitsbedingungen
Die klimatischen Voraussetzungen für die Pflanzenzucht sind in Ostafrika optimal, die arbeitsrechtlichen jedoch eher selten. Denn die Plantagenarbeiterinnen und -arbeiter sind durch schlechte Bezahlung, lange Arbeitszeiten und den täglichen Umgang mit Pestiziden und Pflanzenschutzmitteln oft prekären Arbeitsbedingungen ausgesetzt.
Das Problem sind oft nicht die Importe an sich, sondern die Arbeitsbedingungen für die Menschen vor Ort. Darauf müssen die Importeure eine Antwort finden. – Claudia Brück, FairTrade Deutschland
Wer im Milliardengeschäft mit den Blumen die Profiteure und wer die Verlierer sind und was wir als Verbraucher tun können, hat Claudia Brück von FairTrade Deutschland detektor.fm-Moderatorin Astrid Wulf erklärt.
Redaktion: Max Dietrich