Deutschland ist in zwei Dingen wirklich gut: Autos und Waffen. Und auch wenn an dem Geschäft mit Panzern, Munition und anderen Kriegsutensilien zweifellos ein fragwürdiger Ruf haftet, steht fest, dass es aktuell eine der stärksten Wirtschaftszweige ist. Allein im vergangenen Jahr haben deutsche Unternehmen wie Heckler&Koch Rüstungsgüter im Wert von insgesamt 4,2 Milliarden Euro verkauft. Der Trend? Steigend!
Die Abnehmer: Nato-Verbündete und die Golfstaaten
Zu den größten Abnehmern deutscher Rüstungsgüter gehören neben Ländern wie Saudi-Arabien, Katar oder Algerien, vor allem auch Nato-Bündnisspartner wie Frankreich oder Großbritannien. Für sie ist an Waffen aus Deutschland besonders attraktiv, dass diese zum Besten gehören, was der Markt zu bieten hat. Konkret heißt das, so makaber es auch klingt: besonders gut, besonders robust, besonders teuer.
Wir dürfen nicht vergessen: Die Rüstungsindustrie ist eben auch, in der Art wie sie arbeitet und produziert, ein Teil der deutschen Industrie. – Rüdiger Kiani-Kreß, Redakteur der WirtschaftsWoche
Das Rückgrat: mittelständische Unternehmen
Dass die Bundesrepublik, neben den USA und Russland, drittgrößter Waffenlieferant der Welt ist, liegt vor allem auch daran, wie produziert wird. Denn neben einigen wenigen großen Namen wie der Rheinmetall Group oder Airbus stehen hinter der hiesigen Rüstungsindustrie vor allem kleine mittelständische Unternehmen. Sie können wesentlich kundenorientierter und auf einem qualitativ höheren Niveau arbeiten, als es Großkonzerne mit Massenproduktion können.
Warum deutsche Rüstungsgüter derzeit so begehrt sind, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Marie Landes mit Rüdiger Kiani-Kreß von der WirtschaftsWoche gesprochen. Er schreibt für das Magazin seit 2000 über Fluglinien, Flugzeughersteller, aber auch Rüstungsunternehmen und die Musikindustrie.