Es ist warm und weich im deutschen Kabarett-Nest für Vince Ebert, als er entscheidet, mit 50 Jahren noch mal einen anderen Markt auszutesten. Zu dem Zeitpunkt steht er regelmäßig für die ARD vor der Kamera, hat mehrere Bücher veröffentlicht und spielt gut besuchte Shows. Nun also ein Jahr New York – auf eigenes, auch finanzielles, Risiko.
Broadway: der Jakobsweg der Comedians?
Vince Ebert ist nicht der erste Kabarettist oder Comedian, der auf dem Höhepunkt der eigenen Karriere in Deutschland nach New York geht, um das eigene Können noch mal vor völlig fremdem Publikum zu testen. Enissa Amani hat sich dort auch schon versucht – und Michael Mittermeier, so erzählt Ebert im Podcast, sei sogar einer der Auslöser gewesen, warum auch er diesen Schritt gehen wollte.
Lebensverändernde Erfahrung
Die große Herausforderung dabei für die Comedians: Menschen aus einem anderen Kulturkreis und dazu noch in einer anderen Sprache zum Lachen zu bringen. Denn während man sich in Deutschland für einen Abend im Kabarett gerne schick macht und respektvoll das Bühnenprogramm verfolgt, sei eine Comedy-Bühne in New York laut Vince Ebert eher eine Party.
Die Party endet allerdings verfrüht für Ebert. Als die Corona-Pandemie in New York zu wüten beginnt, bricht er sein Abenteuer ab. Stattdessen schreibt er sein kommendes Buch „Broadway statt Jakobsweg“ noch mal um und hofft, im Herbst wieder auf die Bühne zu dürfen.
Warum er die deutsche Comedy-Branche für privilegiert hält und warum er nichts von Comedyshows ohne Publikum bei Netflix hält, das erzählt Vince Ebert im Podcast mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.