Jedes Jahr landen in Deutschland 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Daraus hat Raphael Fellmer, der Gründer von Sirplus, ein Geschäftsmodell entwickelt. Das Unternehmen rettet Lebensmittel – kauft Waren auf und verkauft sie dann günstiger weiter. Etwa in einem Onlineshop oder in eigenen Märkten.
Ökologisch betrachtet sei es nicht mehr gangbar, so viele Lebensmittel zu verschwenden, wie es in Deutschland passiert. Lebensmittel wertzuschätzen sei eine der größten Herausforderungen unseres Jahrhunderts, meint Fellmer.
Derzeit gibt es vier sogenannte Rettermärkte. Das ist eine Art Supermarkt, in dem man die geretteten Lebensmittel – also Lebensmittel, die sonst weggeworfen worden wären – zu kaufen sind. Davon soll es in Zukunft noch mehr geben. Die Gründer planen aber auch Kooperationen mit herkömmlichen Supermärkten.
Investieren in die Weltrettung?
Aber wer investiert in so ein Social Start-up? Sirplus versucht, ganz unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten zu nutzen. So waren die Gründer beispielsweise schon in der TV-Show Höhle der Löwen, setzen aber auch stark auf crowdbasierte Investitionen.
Fellmer glaubt daran, dass die Menschen, die in diese Idee investieren, auch Botschafter gegen die Verschwendung von Lebensmitteln sein könnten.
Wie Sirplus expandieren will und ob sie am Ende vielleicht mit den Tafeln konkurrieren, das erfahrt ihr in der Bonus-Folge des brand eins Podcasts. Sirplus-Gründer Raphael Fellmer spricht darin mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.
Update, 11.01.2024, Berlin – Über 4 Millionen Kilogramm Lebensmittel gerettet, und dennoch: Das Impact-Startup von Mitgründer Raphael Fellmer hat am 08.01.2024 den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt. Ziel ist es nun, mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Florian Linkert von BBL einen Weg zu finden, wie SIRPLUS weitergeführt werden kann, um wertvolle Lebensmittel über den Onlineshop zu retten. Als Gründe für die Insolvenz werden eine geplatzte Finanzierungsrunde, ein schwieriges Marktumfeld und eine zu späte Professionalisierung genannt.