Keine Aussicht für Musikschaffende
Das Live-Geschäft ist für viele Musikerinnen und Musiker die Haupteinnahmequelle. Seit einem Jahr fallen diese Einnahmen fast komplett weg. Zwar nutzen einige die Zeit, um zu produzieren, sich weiterzubilden und am Ball zu bleiben. Aber vielen fehle der Mut und vor allem das Geld, um weiterzumachen, sagt Andrea Rothaug. Sie ist gut vernetzt in der Szene, war viele Jahre Präsidentin des Bundesverbands Popularmusik, Mentorin im Deutschen Kulturrat und ist Geschäftsführerin des Vereins Rock City, Hamburgs Zentrum für Popularmusik.
Laut Andrea Rothaug fehle vor allem die Unterstützung der Bundespolitik für die Kulturlandschaft. Auch Thorsten Wingenfelder von Fury in the Slaughterhouse und Wingenfelder fühlt sich als Musiker im Stich gelassen. Denn die Überbrückungshilfen reichen für viele Solo-Selbstständige nicht aus, damit lasse sich eine Existenz kaum sichern.
Die gesamte Branche leidet
Doch es geht nicht nur um Musikerinnen und Musiker. Die gesamte Veranstaltungsbranche bringt ein Opfer zur Bekämpfung der Pandemie. Auch diejenigen, die zum Beispiel in der Bühnen- oder Lichttechnik arbeiten oder eben Clubbetreiberinnen und -betreiber können ihren Tätigkeiten nur eingeschränkt oder gar nicht nachgehen.
Die Band Revolverheld produziere aktuell Songs am laufenden Band, sagt Frontmann Johannes Strate. Ein Album soll erst dann kommen, wenn man wieder auf Tour gehen kann. Doch dann wird sich einiges verändert haben in der Branche:
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Andrea Rothaug darüber, wie die Musikbranche mit der Perspektivlosigkeit umgeht und die Krisenzeit überbrückt.
Außerdem haben wir auch einige Musikschaffende aus dem Popmusikbereich für diese Episode um Statements gebeten. Ihr hört: Musiker Betterov, Johannes Blindhofer von der Band „Culk“, Johannes Strate von „Revolverheld“, DJane und Produzentin Louisahhh, Musiker und Autor Peter Licht, Susi Bumms von der Punkrockband „The Screenshots“ und Gitarrist, Sänger und Songschreiber Thorsten Wingenfelder.