Grün ist das neue Grau
Die „Grüne Stadt“ wird immer wichtiger. Sowohl in der Architektur als auch in der Stadtplanung: Singapur will die ökologischste Metropole der Welt werden, in Düsseldorf überzieht ein grüner Pelz aus Hainbuchenhecken ein Büro- und Shoppingcenter. Und in Mailand ist ein bewaldetes Hochhaus – der Bosco Verticale – der Hingucker.
Antje Stokman nennt diese Projekte meisterhaft. Allerdings in Bezug auf das Marketing, nicht auf die Umsetzung. Zum Beispiel das Luxusprojekt in Mailand habe mit nachhaltiger Architektur wenig zu tun, sagt die Professorin für Architektur und Landschaft:
In Europa und Deutschland stehen wir beim Thema Fassaden- und Dachbegrünung allerdings noch vor großen Herausforderungen, sagt Stokman, die an der Hafencity Universität Hamburg lehrt. Und die Herausforderung betreffen demnach nicht nur die Fragen, welche Technologien verwendet werden. Sondern auch, wie Planungs- und Architekturbüro besonders aber auch Investment motiviert werden können, grüne Ansätze zu verfolgen.
Schwamm-Stadt
Städte neu denken und umbauen – das ist notwendig, insbesondere, wenn man an die Trockenperioden und Hitze in den Städten sowie auf der anderen Seite an die heftigen Regenfälle denkt, die die Kanalisationen überfluten. Städte sollen deshalb eher wie Schwämme konzipiert und umgebaut werden, sagt Antje Stokman. Das heißt, Städte müssen mit besonderen Materialien Wasser aufnehmen. Das können poröse Oberflächen und Grünflächen sein, aus denen das Wasser verdunstet. So wird die Stadt gekühlt.
Aber wie und wo geht mehr Grün in den sowieso schon verdichteten Städten? Das erklärt Antje Stokman im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert. Außerdem geht es darum, welche Impulse aus der Politik nötig sind, wann sich Gebäudebegrünung rechnet und warum sich Städte Fließbahnen von Wasser anschauen.