Noch nie war es so leicht, Inhalte zu verbreiten. Denn online kann jeder alles zu jeder Zeit hochladen, teilen oder streamen. Alleine bei Youtube werden pro Minute bis zu 400 Stunden Videomaterial hochgeladen. Und das ist nur eine von unzähligen Plattformen, denen es genau so geht. Wer soll sich das alles anschauen oder anhören? Die Antwort ist: niemand. Denn nur ein Bruchteil der Dinge, die im Internet landen, werden tatsächlich auch gesehen.
Der superlange Long Tail
Der Begriff des „Long Tail“ ist ursprünglich vom kanadischen Journalisten Malcom Gladwell eingeführt worden. 2004 macht ihn der ehemalige Wired-Chefredakteur Chris Anderson populär. Kurz gesagt meint dieser Begriff, dass im digitalen Zeitalter vor allem Nischenprodukte Gewinn bringen. Das Internet bietet unendlich viel Platz. Ein klassisches Ladenlokal hingegen nicht. Hier müssen sich Unternehmer auf die Verkaufsschlager konzentrieren, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Masse statt Klasse
Obwohl das digitale Angebot ohnehin schon so groß ist, dass niemals alle alles gesehen haben können, spielt die Masse eine große Rolle. Streaming-Plattformen wie Netflix oder Spotify nutzen die Zahl der angebotenen Inhalte als Verkaufsargument. Je mehr Inhalte geboten werden, desto eher lässt sich der Preis des Abonnements rechtfertigen. Inzwischen gibt es sogar Produktionsfirmen, die alleine für diesen Zweck produzieren. Die Qualität der Produktionen spielt nur eine untergeordnete Rolle. Es kommt manchmal nur darauf an, die Mediatheken zu füllen.
„Eine Million mal null Zuschauer bleiben null Zuschauer“ schreibt brand eins-Autor Christoph Koch in seinem Artikel für die aktuelle brand eins und spinnt die Theorie des „Long Tail“ weiter. Denn die Inhalte werden immer mehr und der Schwanz immer länger und dünner. Über den „superlangen Long Tail“ spricht er im brand eins–Magazin zum Hören mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.
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