Wachstumsschmerzen und Fokusverlust
In fast allen wachsenden Unternehmen kommt einmal der Punkt, an dem es unübersichtlich wird. Wo Wachstum und Struktur nicht mehr zusammenpassen – und in der Folge die Produktivität leidet. Bei der Hamburger Software-Firma Jimdo war dieser Punkt 2016 erreicht. Die Firma bietet seit jeher Baukasten-Websites für Kunden ohne Programmierkenntnisse an und war schnell gewachsen. Das Arbeitsklima bei Jimdo galt trotz der inzwischen knapp 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als sehr entspannt und familiär, es wurde viel zusammen gefeiert. Doch die Probleme wuchsen mit, laut CEO Matthias Henze ging mehr und mehr der Fokus verloren.
Henzes Mitgründer Fridtjof Detzner und Christian Springub nahmen sich gerade eine Auszeit als der die Entscheidung verkündete: Gut ein Viertel der Belegschaft muss Ende 2016 gehen. Danach kehrten die Mitgründer nicht mehr als Aktive in die Firma zurück – nicht aus Protest, sie hatten die Entscheidung mitgetragen. Doch Jimdo war nicht mehr dieselbe Firma wie vorher.
Jimdos Scheideweg
Es war ein gewagtes Manöver, das sich für Jimdo am Ende auszahlte. In Folge der Kündigungswelle und Umstrukturierung stieg die Produktivität wieder und auch der Umsatz wuchs deutlich. Auch, wenn sich langjährige Mitarbeiter später freiwillig von der Firma verabschiedeten – Henze blickt heute versöhnlich zurück.
Über harte Maßnahmen und wie er und die Firma sich in den letzten Jahren entwickelt haben, darüber hat detektor.fm-Moderator Christian Bollert mit Matthias Henze, Co-Gründer und CEO von Jimdo, gesprochen.