Im Wendland ist etwas einzigartiges passiert. In den 1970er Jahren wollen Landes- und Bundesregierung ein Endlager für Atommüll in Gorleben bauen. Dazu außerdem eine Wiederaufbereitungsanlage für radioaktive Abfälle. Gorleben und das Wendland wehren sich. Die Region wird zum Symbol für den Atomprotest. Jung und Alt, Arm und Reich protestieren gemeinsam. Der Protest lässt die Leute vor Ort näher zusammenrücken.
Tradition und Kultur
Noch heute gilt das Wendland als Paradebeispiel für die Kombination von Tradition und Kultur. Aus den umliegenden Großstädten suchen viele Menschen dort Ruhe und Ablenkung vom stressigen Alltag. Ohne Gorleben und den Atomprotest wäre das heute wahrscheinlich anders.
Ohne den Protest gegen das Endlager wäre das Wendland heute eine abgehängte Region wie viele andere, sagt Nicole Servatius, Leiterin der Stabstelle „Regionale Entwicklungsprozesse“ beim Landkreis Lüchow-Dannenberg. Der Bauer Zachow sagt: „Gorleben hat uns einen Boom beschert, weil es Leute aus den Städten herbrachte, die merkten: Hier kann man anders leben.“ Und Fried Graf von Bernstorff ergänzt: „Wir haben hier jahrzehntelang zivilen Ungehorsam geübt und eine Protestkultur geschaffen, wie man sie selten findet.“ – schreibt Harald Willenbrock in der brand eins
Heute sucht das Wendland nach einer neuen Identität abseits der Protestkultur. brand eins-Autor Harald Willenbrock hat alte Protestler, Künstler und Wirtschaftsförderer getroffen. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert erzählt er von seiner Geschichte.
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