Ein Schiff auf einer Eisenbahnbrücke
Orte anders denken – das zieht sich wie ein roter Faden durch die zahlreichen Kulturprojekte, die Daniel Hahn in München angeschoben hat. Zum Beispiel „Bahnwärter Thiel“: Ein Technoclub auf einem ehemaligen Viehbahnhof des zentralen Schlachthofs. Und die Krönung bisher: ein ausgemustertes Schiff vom Ammersee steht mitten in München auf einer ausgedienten Eisenbahnbrücke. Der 144 Tonnen schwere Ausflugsdampfer ist in mehrere Teile zerlegt, mit Schwertransportern nach München transportiert und dann wieder zusammengeschweißt worden. Seit Mitte 2018 hat die „Alte Utting“ nun bereits geöffnet und ist als Kunst- und Kulturschiff weit über die Münchner Stadtgrenze bekannt.
Idee vor Kapital
Dabei ist das Risiko damals groß gewesen. Daniel Hahn und sein Verein Wannda haben das Schiff übernommen, bevor sie einen Platz dafür gefunden hatten. Und auch die Eisenbahnbrücke darf nur ein paar Jahre genutzt werden, der Mietvertrag läuft nach aktuellem Stand 2022 aus. Dann muss alles wieder zurückgebaut werden, was kostspielig ist. Trotzdem: Die Idee fanden Daniel Hahn und seine Wegbegleiter faszinierender als das Risiko:
München verändern
Der nächste Traum soll trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen durch Corona umgesetzt werden. Aus alten Fluggastbrücken vom Müncher Flughafen will der 30-Jährige eine neue Kulturlocation bauen. Und nicht nur er sprudelt vor Ideen, auch seine beiden jüngeren Brüder Julian und Laurin sind in München für ihr Unternehmertum bekannt.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht Daniel Hahn im brand eins-Podcast über seine Geschwister und was sie alle antreibt, über seine bisherigen und künftigen Projekte, welche Rolle Geld spielt und warum er in München bleiben will.