Kehrtwende in der Cannabis-Politik
Nachdem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Oktober 2022 das „Eckpunktepapier“ zur Legalisierung von Cannabis präsentiert hat, wird auf allen Seiten viel diskutiert zu Gesundheits-, Kinder- und Jugendschutz, Eindämmung des Schwarzhandels, etc. Trotzdem sind die Erwartungen von Menschen,e die Cannabis konsumieren, groß, und auch die Unternehmen, die bisher nur für den medizinischen Bereich herstellen dürfen, stehen in den Startlöchern. Denn der zu erwartende Umsatz ist hoch: Für Deutschland prognostizieren Marktforscher knapp eine Milliarde Euro jährlich.
Die Rechtsanwältin Fabienne Diekmann aus Hamburg berät Unternehmen, die in diesen Markt einsteigen wollen. Was diesen Einstieg erschwert, ist, dass das Eckpunktepapier ein klares Werbeverbot und eine neutrale Verpackungsgestaltung nur mit den reinen Pflichtangaben vorschreibt, um die Attraktivität der Droge nicht noch zu steigern.
Jugendschutz versus Markenbildung
Denkbar wäre, Cannabis in eine Reihe mit pflanzlichen Raucherzeugnissen zu stellen, damit wären dann noch Werbemöglichkeiten gegeben. Und sollte wirklich gar nichts gehen, dann könnten viele Unternehmen einfach ins Ausland gehen, um dort Werbefilme zu drehen, die sie dann an den Argusaugen der deutschen Behörden vorbei auf Instagram und Co. posten oder posten lassen, meint Fabienne Diekmann.
Wie sie die rechtlichen Hürden auf EU-Ebene zur Cannabislegalisierung einschätzt, und was sie Mandanten und Mandantinnen aus der Branche aktuell rät, darüber spricht Fabienne Diekmann mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.