Ein Jahr im Ausnahmezustand
Im März 2020 sind in Deutschland die ersten Corona-Beschränkungen beschlossen worden. Fast ein ganzes Jahr befinden wir uns mittlerweile im pandemiebedingten Ausnahmezustand. Corona hat alle Bereiche der Wirtschaft ganz schön durcheinandergewirbelt und auch der Kunstmarkt ist davon nicht verschont geblieben.
Geschlossene Galerien, keine Vernissagen, keine Messen – Kunst auszustellen und mit ihr zu handeln, ist im letzten Jahr nur unter erschwerten Bedingungen möglich gewesen. Für viele Künstlerinnen und Künstler sind damit wichtige Einnahmen weggebrochen. Laut einer Studie der Kulturökonomin Clare McAndrew sind die Umsätze der Kunstgalerien im ersten Halbjahr 2020 weltweit um 36 Prozent gesunken.
Online-Boom am Kunstmarkt
Wie viele andere Branchen nutzt auch die Kunstwelt die Möglichkeiten des Internets, um trotz Kontaktbeschränkungen aktiv zu bleiben, und hat ihr Angebot so weit wie möglich in den digitalen Raum verlagert. Kunstwerke werden bei Instagram ausgestellt, Auktionen finden online statt und große Kunstmessen wie die Art Basel oder die Art Cologne setzen auf Online-Viewing-Rooms.
So ist es auch kein Wunder, dass sich der Online-Verkauf von Kunstwerken im Jahr 2020 verdreifacht hat. Der Online-Handel kann die Umsatzeinbußen der Galerien jedoch nur zum Teil ausgleichen. Und auch die Wirkung der Kunstwerke sei digital eine andere als analog, meint der Künstler und Galerist Jörg Heikhaus.
Wie der Kunstmarkt sich durch die Pandemie verändert hat, darüber spricht detektor.fm-Moderator Christian Bollert mit Jörg Heikhaus. Er hat die Hamburger Galerie Heliumcowboy 20 Jahre lang geleitet, bevor er sie im Herbst an seinen Sohn abgegeben hat, um sich selbst mehr der Kunst zu widmen.