Gemeinsam gegen die Großen
Angefangen hat alles vor 15 Jahren in Unna, östliches Ruhrgebiet. In der Gegend gibt es viele kleinere Maschinenbau-Unternehmen, acht davon schließen sich damals zu einem Netzwerk zusammen. Sie tauschen Ideen aus und kooperieren beim Einkauf: erst beim Strom, dann bei Bürobedarf und anderen Betriebsmitteln. Die Zusammenarbeit soll die Mitglieder wettbewerbsfähiger machen, die Kleinen sollen beim Konzert der Großen mitspielen können. Das Konzept geht auf: Mittlerweile hat das Netzwerk Industrie RuhrOst, kurz NIRO, mehr als 70 Mitglieder. Rechnet man das Volumen aller beteiligten Unternehmen zusammen, ist das Netzwerk ähnlich mächtig wie ein Großkonzern. Geschäftsführerin Ingrid Lange organisiert regelmäßig Begegnungen zwischen den Mitgliedern:
Konkurrenz ist nicht erlaubt
Die Unternehmen profitieren vor allem vom gegenseitigen Austausch, sagt Ingrid Lange. Doch auch finanziell soll sich die Mitgliedschaft lohnen. Rund zwei Drittel der beteiligten Firmen nutzen NIRO als Einkaufsgemeinschaft. Gemeinsam können Sie bei Lieferanten bessere Konditionen aushandeln, schon allein deshalb, weil im Kollektiv größere Aufträge zustande kommen. Die beteiligten Betriebe sollen sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam für gute Vertragskonditionen kämpfen. Damit das gelingt, wird schon bei der Aufnahme ins Netzwerk darauf geachtet, dass die Mitglieder untereinander nicht konkurrieren. Aus diesem Grund, sagt Ingrid Lange, sei das Wachstum des Netzwerks begrenzt:
In dieser Folge ist Ingrid Lange zu Gast. Sie erzählt detektor.fm-Moderator Christian Bollert, wie wichtig Vertrauen beim Netzwerken ist, warum kleine Treffen manchmal mehr bringen als große und was der Geruch von Hydraulik-Öl mit ihrer Arbeit zu tun hat.