Role Models Podcast: Leidenschaftsprojekt mit Erfolg
Bei Google arbeiten und nebenbei einen erfolgreichen Podcast aufbauen – das hat Isabelle Sonnenfeld mit dem „Role Models Podcast“ geschafft. Sie leitet hauptberuflich das Google News Lab in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für ihr Leidenschaftsprojekt findet sie dennoch Zeit: Gemeinsam mit David Noël moderiert Isa Sonnenfeld den „Role Models“ Podcast. Darin gibt sie inspirierenden Frauen eine Bühne. Sie ist nun in der zweiten Folge der Geburtstagsreihe selbst zu Gast.
Denn anlässlich des fünften Geburtstages des brand eins Podcasts widmen wir uns in fünf Sonderepisoden dem von uns so geliebten Medium „Podcast“ und dessen Entwicklung. Sonnenfeld sieht Podcasts heute als eigene etablierte Medienform und nicht als Hype. Ihr eigener Podcast ist vor vier Jahren zuerst auf Englisch gestartet, seit drei Jahren gibt es eine deutsche Version.
Das Ziel des „Role Model Podcast“: mit erfolgreichen Frauen tief und ehrlich ins Gespräch kommen, um deren Lebensweg zu verstehen und sie als Vorbilder sichtbar zu machen. Und dafür ist ein Podcast aus der Sicht von Isa Sonnenfeld genau das richtige Format. Sonnenfeld und Noël nehmen Vorschläge aus ihrer Community auf, welche Frauen diese inspirierend findet und sie daher einladen sollten.
Podcastszene: ein Blick in die USA
Der „Role Models Podcast“ hat ursprünglich in Berlin als Eventreihe begonnen, ohne dass die Gespräche aufgenommen worden sind. Als David Noël für ein Sabbatical in die USA gegangen ist, sind Podcasts dort schon eine große Sache – das ermutigt die beiden, ihr Format zu überdenken. Seitdem behält Isa Sonnenfeld die US-Podcastszene noch genauer im Blick. Besonders natürlich auch, welche Innovationen große Medien und die Entertainmentbranche dort vorantreiben.
Für die deutsche Podcastszene wünscht sie sich vor allem mehr Experimente mit dem Format, um sich voneinander abzusetzen. Und: die Szene könnte aus ihrer Sicht weit diverser sein. Sind doch die nicht repräsentativen Podcast-Ranglisten weiter vor allem männlich geprägt.
detektor.fm-Moderator Christian Bollert hat mit Isabelle Sonnenfeld darüber gesprochen, wie sie neben ihrem regulären Job noch einen Erfolgspodcast gestartet hat, über ihren eindrücklichsten Podcast-Moment mit Anne Will und was die deutsche Podcastszene von der US-Szene lernen kann.
Transkript
Wir haben für die Folgen unserer fünfteiligen Miniserie jeweils ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken erstellt. Hinweis: Das Transkript wurde automatisch erzeugt. Wir haben es nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert.
Der brand eins-Podcast – Wirtschaft anders denken. Jede Woche bei detektor.fm
Christian Bollert: Ihr habt es in der vergangenen Ausgabe wahrscheinlich schon mitbekommen. Fünf Jahre brand eins-Podcast von brand eins und detektor.fm, das ist wirklich ein großartiger Meilenstein für uns. Wer hätte ernsthaft gedacht, dass sich Podcasts in den vergangenen fünf Jahren so fantastisch entwickeln? Mein Name ist Christian Bollert und bei meinem ersten hallo und herzlich willkommen vor fünf Jahren war ich mir wirklich nicht sicher, ob ich das fünf Jahre später immer noch sagen darf und mittlerweile jede Episode auch von zehntausenden Leuten gehört wird. Wir feiern in diesem Monat deshalb in fünf Sonderepisoden fünf Jahre brand eins-Podcast. Also hallo und herzlich willkommen! Bevor wir gleich zu unserer spannenden Gesprächspartnerin für diese Folge kommen, vorab noch ein wertvoller Hinweis für euch. Denn anlässlich von fünf Jahre brand eins-Podcast gibt es auch das Digital-Abo der brand eins Kolleginnen und Kollegen für 5 Euro. Und weil der Schwerpunkt der aktuellen brand eins „Timing“ heißt, geht es auch bei diesem Jubiläumsangebot ums Timing, denn es ist nur im April 2021 gültig und exklusiv für euch Podcast-Hörerinnen und Podcast-Hörer. Alle Informationen dazu findet ihr auf: b1.de/5. Den findet ihr natürlich auch in den Shownotes dieser Episode. In der 1. Episode dieser kleinen Sonderreihe haben wir vergangene Woche über die Podcast-Szene und Podcast-Vermarktung mit Philipp Westermeyer von den Online Marketing Rockstars gesprochen, sicher einem der bekanntesten Marketing-Podcaster in Deutschland. #00:01:34.2#
Philipp Westermeyer: Was vor einem Jahr da für manche so ein bisschen so touchy war, oh, Podcasts, meinst du wirklich? Ich und ein Podcast, was habe ich mit einem Podcast zu tun? Heutzutage, es gibt in Deutschland wirklich vom Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin abwärts niemanden mehr, und irgendwie in der Kommunikationsbranche arbeitet, der nicht schon mal über sich und Podcast nachgedacht hätte. Und das war vor einem halben Jahr einfach nicht der Fall. #00:01:54.4#
Christian Bollert: Und in dieser Episode knüpfen wir da fast nahtlos an und sprechen mit einer besonderen Podcasterin, und zwar mit Isa Sonnenfeld. Sie leitet das Google News Lab in Deutschland, Österreich und der Schweiz, und moderiert zusammen mit David Noël den Podcast Role Models. Im Podcast sprechen die beiden offen und tiefgründig mit mutigen Frauen und Vorbildern über persönliche Erfahrungen, die verschiedenen Facetten des Lebens und natürlich auch berufliche Herausforderungen. Im April 2015 haben sie ihr erstes Live Event gemacht, vor vier Jahren startete dann ein englischer Podcast, und seit knapp drei Jahren gibt es das Format auch als deutschsprachige Version. Dementsprechend gibt es für Isa Sonnenfeld in dieser Episode einen kleinen Rollenwechsel, denn sie ist selbst Gästin hier bei uns im brand eins-Podcast bei detektor.fm. Ich freue mich sehr und Hallo! #00:02:39.1#
Isa Sonnenfeld: Hallo! Ich freue mich auch sehr. Wie schön! Wirklich eine ganz andere Situation, in der ich auf einmal bin hier auf der anderen Seite. #00:02:46.3#
Christian Bollert: Wir feiern ja hier in diesem Monat fünf Jahre Podcast-Jubiläum. Den Role Models Podcast gibt es in der englischen Version bereits seit vier Jahren. Kann man von kurzfristigem Hype wirklich nicht sprechen, oder? #00:02:56.6#
Isa Sonnenfeld: Ich sehe Podcasts gar nicht mehr als Hype, sondern als ganz etablierte, vielleicht neu etablierte Medienform. Und das gilt egal für welches Genre. Also es können lange Gespräche sein, Reportagen wie zum Beispiel „190220“ über den rassistischen Terroranschlag in Hanau. Diesen Podcast habe ich sehr gerne, mit ganz viel Interesse und natürlich auch Emotionalität gehört. Das können aber auch tägliche News sein, die ich morgens einfach mal für fünf Minuten höre. Es können Hintergrundgespräche sein oder Hintergrundinformationen zu politischen und gesellschaftlichen Ereignissen. Oder es können auch ganz kurze Chats zu unterschiedlichen Themen sein. Und natürlich, und das machen wir mit Role Models, ein Interview-Podcast, wo wir Menschen treffen, die wir spannend finden, die wir interessant finden, von denen wir mehr erfahren wollen. Und ich glaube, die Mediengattung Podcast trifft eigentlich gerade natürlich auch den Nerv der Zeit, weil die Menschen sind mobil, jetzt momentan natürlich eher weniger, aber sie machen viele Dinge immer gleichzeitig. Also ob ich zu Hause bin und aufräume oder zu Hause bin und irgendwas organisiere, ich kann einen Podcast nebenbei im Ohr haben und kann mich trotzdem nicht nur berieseln, sondern auch inspirieren lassen. Und gerade, also ich persönlich, habe immer viel natürlich vor der Pandemie viel Podcasts gehört, wenn ich unterwegs war. Also das kann auf dem Weg zur Arbeit sein, das kann irgendwo auf Geschäftsreise sein. Für mich war da in den Momenten Podcast eigentlich immer der beste Informationskanal, weil ich sozusagen nicht lesen musste oder nicht lange Artikel lesen musste, sondern das direkt aufs Ohr bekommen habe. #00:04:58.4#
Christian Bollert: Gab es für euch irgendwie einen konkreten Auslöser in den USA? #00:05:02.1#
Isa Sonnenfeld: Der Auslöser für unseren Start des englischen Podcasts war eigentlich ein Zufall. David Noël, mein Mitgründer von Role Models, ist in die USA gegangen für ein Sabbatical. Und damals war natürlich, das war 2017, war natürlich Podcast schon auf jeden Fall eine große Sache in den USA. Und wir haben in Berlin, vielleicht ist das noch ganz, ganz wichtig, wir haben in Berlin Role Models 2015 gegründet, also weit vorher, aber nicht als Podcast. Sondern als klassische Eventreihe, wenn ich es mal so sage, obwohl es gar nicht so klassisch war. Und haben diese Gespräche aber nicht aufgenommen, sondern alle Gespräche fanden in einem sehr intimen, geschlossenen Raum statt und nichts wurde aufgenommen. Es wurde auch eigentlich wenig getwittert oder auf Social Media gepostet, um der Person, die bei uns auf der Bühne saß, wirklich die Möglichkeit zu geben, sich zu öffnen und ehrlich zu sein. Naja, und als David für ein paar Monate in den USA war, hat er, glaube ich, da einfach sehr viele Podcasts gehört und hat sich mit dieser Podcast-Szene, die sich da etablierte, man muss ja dazu sagen, Podcasts ist ja jetzt keine Erschaffung aus den letzten fünf, sechs Jahren, sondern es gab vorher schon Podcasts, aber es ist eher so eine Art Revival, würde ich sagen. Also gerade im journalistischen Bereich gab es auch vorher schon Podcasts als Medienformat. Und David schrieb irgendwann: Hey! Wollen wir nicht mal darüber nachdenken, unsere Gespräche vielleicht auch als Podcast aufzunehmen? Das war dann eigentlich so eine sehr spontane Idee, als Experiment gedacht, und er hat dann damit angefangen, in den USA mit meiner Unterstützung in der Vorbereitung in den USA Frauen zu kontaktieren, die wir spannend finden, die wir als Vorbild betrachten würden oder die einfach durch ihren Mut und durch ihre Energie Dinge verändert haben oder Dinge angestoßen haben. Und dann hat er sehr viele Episoden vorproduziert und produziert, also Joanne Wilson, Investorin in den USA, Jillian Mercado, eines der wenigen Models mit Behinderungen. Cindy Holland, Vice President of Original Content bei Netflix. Also wirklich eine komplette Bandbreite. Wir hatten eine Köchin, Sterneköchin da, eine Sommelier, also wirklich eine Bandbreite. Und das hat eigentlich super funktioniert, weil wir extrem gutes Feedback bekommen haben und weil wir, glaube ich, einfach sehr früh dran waren. Und deswegen, das Pilotprojekt hat auf jeden Fall funktioniert und hat uns dazu inspiriert, auch darüber nachzudenken, das vielleicht dann in Deutschland zu machen. #00:08:07.1#
Christian Bollert: Das Pilotprojekt muss ja offensichtlich auch irgendwie funktioniert haben, sich bewährt haben, sonst würdet ihr es ja nicht mehr machen, oder? #00:08:12.9#
Isa Sonnenfeld: Ja genau! Also wie ich schon sagte, das Pilotprojekt hat funktioniert und hat uns dazu ermutigt, zu überlegen, wie können wir dann eigentlich die Gespräche, die wir erst mal im Eventformat in deutscher Sprache gemacht haben, wie können wir das eigentlich auch in das Medienformat Podcast übertragen? Und wir haben auf dem englischen Podcast eine sehr tolle, positive Resonanz erfahren. Und sicherlich auch, weil wir einfach früh dran waren. Und dann haben wir den deutschen Podcast 2018 gemeinsam mit Anne Will als unsere erste Gästin auf der Media Convention in Berlin gestartet vor Live-Publikum. Also auch eine andere Art und Weise, einen Podcast zu launchen oder zu starten, also vor Live-Publikum, knapp 500, ein bisschen mehr als 500 Leute saßen im Saal. Und ich habe damals Anne Will auf der Bühne interviewt. Und das war, glaube ich, der beste Moment, diesen Podcast zu starten, weil wir natürlich direkt eine große Resonanzfläche hatten und zeigen konnten, worum es bei Role Models geht, nämlich um ehrliche, offene, interessierte Gespräche mit Frauen, die etwas bewegen und die durch ihren Mut, durch ihre Energie, durch ihr Handeln, Dinge verändern und andere Menschen natürlich auch mitreißen und mit motivieren. Und das Gespräch, also ich denke immer noch sehr häufig an das Gespräch mit Anne Will, das war sehr faszinierend. Zum einen, weil wir sind beide keine ausgebildeten Journalist*innen, aber ich saß da neben einer der renommiertesten deutschen Journalistinnen. Und das war ein sehr schöner Moment, weil trotz des großen Publikums und trotz der großen Bühne haben wir beide, also Anne Will und ich, es, glaube ich, geschafft, eine Tiefe herzustellen zwischen uns beiden und für dieses Gespräch. Und ich glaube, das macht Podcast, finde ich, aus, dass man es schafft, auch in die Tiefe zu gehen. Und dementsprechend haben wir dann weitergemacht. Und ich glaube, in Deutschland war unser Vorteil sicherlich, dass es diesen Fokus auf Frauen damals, als wir angefangen haben, nicht gab. Sicherlich wurde das Thema Podcast schon thematisiert als Medienform, ob sozusagen Redaktionen jetzt Podcasts machen sollten, ob sozusagen vielleicht auch Influencer Podcasts machen sollten. Aber es war noch nicht der offizielle Startpunkt, würde ich sagen, des ganzen, wie du es genannt hast, Podcast-Hypes. Und ihr habt ja auch schon sehr früh angefangen, also euch gibt’s ja auch schon seit fünf Jahren. Von daher, ich glaube, unser Fokus hat für die nötige Aufmerksamkeit gesorgt. #00:11:09.5#
Christian Bollert: Wenn man jetzt so ein bisschen rauszoomt, wäre das auch möglich mit nur oder ausschließlich einem Blog oder einem Newsletter oder einer anderen Form von Medien? Oder ist Podcast da doch was Besonderes? #00:11:19.5#
Isa Sonnenfeld: Naja, wenn man rauszoomt, also wie gesagt, Podcasts ist eher eine neue Entwicklung oder ein Revival, würde ich sagen, als neue Medienform. Role Models gibt’s seit 2015, wie gesagt, wir haben mit den Events in Berlin gestartet. Und es ging aber immer und damals so wie heute um intime, ehrliche offene Gespräche. Und ich glaube, das lässt sich schwer auf einem Blog oder über einen Newsletter transportieren. Es ist einfach nicht die richtige Art oder nicht die richtige Medienform für diese Gespräche, also nicht das richtige Medium. Sondern was wir wollen, wir wollen Tiefe, wir wollen Länge, wir wollen ein paar Kreuzungen nehmen und Gedanken auch vielleicht manchmal schweifen lassen. Und dafür ist das geschriebene Format eigentlich für uns, also aus meiner Perspektive, nicht das richtige. Und dafür liebe ich das Format Podcast, dass man einfach auch mal nicht nur eine Stunde reden kann, sondern vielleicht auch mal ein bisschen mehr reden kann oder länger reden kann, wenn man merkt, da steckt noch ganz viel in diesem Menschen und in dieser Geschichte, die man aufknacken möchte, drin. #00:12:31.5#
Christian Bollert: Hat denn vielleicht sogar die Form, also der Podcast, den Inhalt und die Themen bei euch auch verändert oder den Zugang, den ihr habt? Also hat das was gemacht? #00:12:41.1#
Isa Sonnenfeld: Wie sich die Art und Weise verändert hat, auch mit Bezug auf Themen, also auf jeden Fall haben sich die Themen verändert oder die Art und Weise der Gespräche verändert. Also wir hatten vorher angefangen, diese Gespräche zu führen auf kleiner Bühne mit einigermaßen großem Publikum, aber wirklich ohne Aufnahme. Und ich glaube, in der Vorbereitung für die Gästin hat das einen großen Unterschied gemacht, weil alle Frauen wussten, sie stehen jetzt nicht im Rampenlicht und alles wird direkt nach draußen gestreamt oder übertragen, sondern sie können sich wirklich öffnen. Und wir hatten schon auch natürlich Bedenken, wie wir sozusagen diesen Raum Podcast nutzen können und dabei aber nicht diese Tiefe und die Ehrlichkeit verlieren. Ich glaube, wir haben einfach uns viele Gedanken darüber gemacht, wie wir das umsetzen können. Und ich glaube, die Grundlage ist Vertrauen, also wirklich von Anfang an. Und das sind meistens natürlich Frauen, die wir jetzt aus dem persönlichen Kontext oder Umfeld gar nicht kennen, sondern das erste Mal dann, wenn wir im Studio sitzen oder wenn wir jetzt in der Pandemie über Zoom oder andere Plattformen das machen, wenn wir uns dann das erste Mal treffen. Ich glaube, die ersten Minuten sind ganz essenziell dafür, dieses Vertrauen aufzubauen und diese Vertrauensebene zu schaffen. Und dann kommt noch dazu, dass wir eigentlich die ganze Zeit nur zuhören. Wir stellen natürlich Fragen und wir stellen auch manchmal vielleicht sehr verletzliche Fragen oder sehr ehrliche, persönliche, aber nie private Fragen, aber wir hören zu. Und wir schenken all unseren Gästinnen die 150-prozentige Aufmerksamkeit. Und ich glaube, das schafft dieses Vertrauen und das schafft auch diesen Raum, den es braucht, um diese ehrlichen Gespräche zu führen. Wir haben keine Agenda, also wir bohren nicht nach. Wir sind keine Investigativ-Journalist*innen, sondern wir sind an dem Menschen, der vor uns sitzt, interessiert, und an den Gedanken, die diese Person hat. Und viele Frauen in unseren Gesprächen, also wenn ich zurückschaue, sprechen über Dinge, die sie sonst noch nie irgendwo in einem Interview oder auf der Bühne oder in einem anderen Kontext gesagt oder geteilt haben. Und das zeugt eigentlich davon, dass sie in diesem Raum sich wohlfühlen, den wir geschaffen haben. Und es geht hier nicht um Boulevard-Journalismus, dass wir irgendwie die kleinen Details herausfinden wollen, sondern wir sind an der der Person, an dem Menschen interessiert und möchten zuhören und möchten verstehen, wie diese Frau bestimmte Entscheidungen getroffen hat und was sie aus diesen Entscheidungen gelernt hat. Und das ist, glaube ich, für mich so die Essenz eigentlich von Role Models und auch die Essenz all unserer Gespräche. Wir hatten schon genug Gespräche, wo es sehr emotional wurde, entweder auf unserer Seite, weil die Gästin ein Thema angesprochen hat, was uns persönlich sehr nahegeht, oder die Gästin, die sehr emotional geworden ist. Und das ist, glaube ich, etwas, was Podcast und sicherlich auch die letzten 12 Monate noch mal hervorgebracht hat. Aber dass es diesen Raum gibt, der erst mal dir selbst das Gefühl gibt, da hört keiner zu, weil du sitzt mit zwei oder nur drei Leuten in einem Studio oder halt vor deinem Bildschirm, und gleichzeitig weißt du natürlich, dass da draußen irgendwann, wenn die Folge live geht, ganz viele tausend, hunderttausend Menschen zuhören können. Aber erst mal dieses Grundgefühl, ich bin hier für mich und ich kann meine Geschichte teilen, das ist für uns eigentlich die Grundlage. #00:16:55.7#
Christian Bollert: Du hast auch die Pandemie ja schon angesprochen. Christian Drosten, das Coronavirus-Update und Sandra Ciesek sind sicher so ein Phänomen, was in Deutschland noch mal zu so einer richtigen Podcast-Welle geführt hat. Podcasts sind wirklich in Sachen Medien gerade so der heiße Scheiß, wenn man das mal so salopp sagen darf. Hat sich da auch bei euch noch mal was verändert in der Pandemie? Durch die Produktion natürlich wahrscheinlich auf jeden Fall, Gabriele Fischer zum Beispiel konntet ihr nicht persönlich vor Ort besuchen und ähnliche Leute. Also welche Auswirkungen hat das für euch und die Produktion? #00:17:22.7#
Isa Sonnenfeld: Also erst mal die Produktion auf der Seite der Gesprächsführung hat sich natürlich verändert, wir haben in den ersten Monaten der Pandemie nur über Zoom oder andere Plattformen aufgenommen. Was natürlich gerade bei so einem eher persönlichen Gesprächsformat schwierig ist, wenn man die Personen auf der anderen Seite noch nie kennengelernt hat und noch nie getroffen hat, dann dauert das natürlich immer ein bisschen länger, bis man so die Vertrauensbasis gefunden hat. Also das empfand ich schon als Herausforderung. Ich glaube, jetzt haben wir alle aber gelernt, wie wir damit umgehen und wie wir auch solche Gespräche führen können. Was wir natürlich schon gesehen haben, ist, dass das Angebot sich in den letzten Monaten im Podcast-Bereich stark ausgeweitet hat. Also ich will gar nicht von Konkurrenz sprechen, weil ich finde, die Podcast-Szene ist nicht durch Konkurrenzdenken irgendwie definiert, aber es gibt wahnsinnig viele Angebote. Und ich merke das bei mir oder bei meinen Bekannten und Freunden, also die Zeit ist ja nicht mehr geworden, sondern die Zeit ist eigentlich weniger geworden. Das heißt, wir stellen uns natürlich die Frage: Wo können wir in der thematischen Auswahl, aber auch in der Gästinnen-Auswahl, wo können wir da Akzente setzen, weil natürlich das Angebot extrem groß geworden ist? #00:18:38.5#
Christian Bollert: Ist dieses Überangebot, wenn ich das jetzt mal so übersetze, die größte Veränderung in den letzten vier Jahren gewesen aus deiner Sicht? #00:18:44.5#
Isa Sonnenfeld: Definitiv! Also wir haben gestartet, das war, würde ich denken, sozusagen am Anfang der Podcast-Welle in Deutschland. Es gab keinen einzigen Podcast, der explizit und ausschließlich Frauen interviewt hat. Das heißt, da waren wir schon sehr früh dabei. Und dann hat sich das natürlich in den letzten Jahren sehr stark verändert, sowohl politische Podcasts als auch Entertainment Podcasts, Musik-Podcasts, aber dann auch alle möglichen Interview-Podcasts. Und wie gesagt, ich finde das total spannend, weil ich höre mir sehr viele, ich bin selbst ein Podcast-Junkie, ich höre mir sehr viele Podcasts an, nicht nur deutschsprachige, sondern auch englischsprachige. Und ich lasse mich da eigentlich immer inspirieren, also so in Bezug auf Fragestellungen, in Bezug auf Formatentwicklungen. Aber ich würde schon sagen, es ist ein Überangebot und das ist natürlich für die Hörer und Hörerinnen schwer, bei dieser großen Auswahl dann auch eine Entscheidung zu treffen: Was höre ich denn jetzt und nehme ich mir die Stunde Zeit oder die anderthalb Stunden Zeit für dieses Gespräch? Aber ich finde es eher gut. Also ich finde sozusagen die Vielfalt des Angebots eher gut, als dass wir diese Entwicklung nicht mitnehmen in Deutschland. #00:19:56.9#
Christian Bollert: Für Philipp Westermeyer ist ja die Podcast-Vermarktung und auch eben die Produktion mittlerweile echt ein wichtiges Geschäftsfeld geworden, wie wir ja auch vergangene Woche hier gehört haben. Du hast auch schon erwähnt, dass ihr beiden das nicht ausschließlich macht sozusagen, sondern ihr habt noch, ich nenne es mal, so normale Jobs. Welche Rolle spielt denn der Podcast für euch? #00:20:13.9#
Isa Sonnenfeld: Der Podcast ist für uns ein absolutes Leidenschaftsprojekt. Also wie gesagt, wir haben beide Vollzeitjobs. Ich habe noch eine kleine Tochter und eine Familie. Da überlege ich mir natürlich immer ganz genau, wie viel Zeit habe ich eigentlich in einer Woche oder am Tag? Aber es ist ein absolutes Leidenschaftsprojekt. Und jedes Gespräch, jede Episode zieht uns manchmal dann auch sozusagen aus dem stressigen Alltag raus. Und ich glaube, das ist ganz wichtig, gerade in dieser Zeit, wir sind natürlich unfassbar dankbar, auch diese Gespräche führen zu können mit diesen tollen Frauen, die auch alle einen sehr hektischen Alltag haben. Also für uns ist es in dem Sinne keine Einnahmequelle, weil du vorhin Vermarktung angesprochen hast, sondern wir haben unsere Jobs, unsere Vollzeitjobs sozusagen nebenbei. Aber wir haben natürlich auch Partner schon seit vielen Jahren, die uns unterstützen, weil sie einfach an unsere Mission glauben und weil sie gut finden, was wir machen, und weil sie gut finden, dass wir Frauen sichtbarer machen oder dann hörbarer machen und auf die Ohren bringen. Und ich glaube, das bestärkt uns auch darin. Aber das ist keine Zielsetzung für uns, sondern die Zielsetzung für uns, und das war von Anfang an so und von Tag 1 so, ist, Frauen sichtbar zu machen, ihre Geschichte oder ihrer Geschichte eine Plattform zu geben, und dass wir uns inspirieren lassen können, vielleicht auch den Begriff Vorbild, Role Model, ein bisschen entmystifizieren können und ein bisschen dahintergucken können, was bedeutet das eigentlich in unserer Zeit? Das treibt uns eigentlich an. Also anders vielleicht als bei manch anderen Podcasts, die natürlich sehr stark auch einen Marketingarm haben, den haben wir nicht. #00:22:02.3#
Christian Bollert: Bleiben wir mal bei dem ökonomischen Aspekt, ganz passend hier im brand eins-Podcast. Du hast das Thema Einnahmequelle und Partner angesprochen. Ihr habt ja auch Podcast-Werbung im klassischen Sinne. Ist es leichter geworden in den letzten Jahren oder war das vielleicht 2018, 19 einfacher, weil es nicht so viel Angebot gab? #00:22:18.0#
Isa Sonnenfeld: Das ist schwer zu sagen. Wir haben angefangen mit einem Partner zusammen zu arbeiten, wirklich seit Tag 1, die uns von Tag 1 unterstützt haben, und das jetzt auch dieses Jahr so ist. Was ich schon sehe, und ich würde sagen, so in den letzten 12 bis 24 Monaten hat sich das entwickelt, dass wir immer mehr Anfragen natürlich bekommen, sowohl von Agenturen als auch von Unternehmen direkt, weil sie Podcasts als Werbeplattform entdeckt haben. Und das ist spannend. Also ich glaube, es ist halt die Frage für den Podcaster und die Podcasterin: Wie passt das in das redaktionelle Konzept rein? Wir haben lange darüber nachgedacht, ist das in der Mitte als mit Midroll, ist das am Ende, ist das am Anfang? Zerstört das dann den Interview-Flow oder das Gespräch? Also ich glaube, da muss man sich schon Gedanken darüber machen, wie das zum Format oder zum eigentlichen inhaltlichen Format passt. Aber das sehe ich schon, also eine höhere Nachfrage, um Werbung zu schalten, die kommt von allen Seiten eigentlich. #00:23:21.7#
Christian Bollert: Macht ihr das auch selber, also die Vermarktung? #00:23:23.5#
Isa Sonnenfeld: Ja! Wir haben zwar gute Kontakte in die unterschiedlichen Agenturen und auch einen guten Kontakt zu OMR, aber wir machen das selbst. Wir machen eigentlich alles selbst, von der Produktion bis zur Vorbereitung als auch bis zur Vermarktung. Wir haben eine Unterstützung in unserem Team, Jasmin Stuckinger, ohne die würden wir wahrscheinlich gar nicht klarkommen, weil sie ist sozusagen unsere Managerin in dem Bereich. Aber was Vermarktung angeht, machen wir das alleine. #00:23:52.2#
Christian Bollert: Das Stichwort USA ist auch schon gefallen, schon mehrfach, einmal, weil David da drüben war und du auch schon erwähnt hast, wie dort sozusagen Podcasts sich entwickeln. Und wenn man da rüber guckt, dann scheinen wir in Deutschland in Sachen Podcast doch noch ziemlich am Anfang zu stehen. Lässt sich überhaupt seriös sagen, was da noch alles kommen kann im deutschsprachigen Bereich in den nächsten Jahren? #00:24:12.0#
Isa Sonnenfeld: Naja, ich glaube, wir sind noch nicht in der Zeit der absoluten Professionalisierung. Du hast den Vergleich angesprochen, in den USA, da gibt es wirklich zu jedem Nischenthema ein oder mehrere erfolgreiche Podcasts, die auch sehr erfolgreich vermarktet werden. Und es gibt auch Podcaster, die schon fast Berühmtheit erlangt haben über ihre Formate. Ich glaube, da sind wir noch nicht. Das kann sich entwickeln, aber ich finde, deswegen ist es immer sehr spannend, in die USA zu schauen, wie sich da die Podcast-Szene entwickelt, sowohl wie die großen Medien Podcasts als Format entdecken und nutzen, als natürlich auch in der Entertainment-Branche oder auch diejenigen, die vielleicht eher auf der YouTube Influencer Seite oder Instagram Influencer Seite angefangen haben und jetzt auf einmal auch ihre eigenen Podcasts machen. Ich glaube, diese Entwicklung ist spannend und sicherlich auch die Art und Weise, wie Podcasts dort geführt werden. Und das ist für mich ein spannender oder eigentlich der spannendste Aspekt, weil es so viele unterschiedliche Art und Weisen gibt, wie man einen Podcast aufbauen kann. Er kann sehr kurz sein, er kann nur rein informativ sein, er kann eine Mischung sein aus Interview und Einspielern, oder was man sich gerade so vorstellt. Das finde ich eigentlich ganz spannend. Und da würde ich mir vielleicht ein bisschen wünschen, dass wir in Deutschland auch noch mehr experimentieren und so ein bisschen gucken, was kann man vielleicht noch ausprobieren. #00:25:41.7#
Christian Bollert: Sind dir die deutschen Podcasts zu laber-podcast-mäßig? #00:25:44.4#
Isa Sonnenfeld: Nein, gar nicht. Wir machen ja auch einen Laber-Podcast. Ich find Laber-Podcasts sehr gut. Ich glaube, das ist eher so die Frage: Wie setzt man sich voneinander ab? Also wie schafft man es, ein bestimmtes Themenfeld zu besetzen oder eine bestimmte Zielgruppe noch mal besonders anzusprechen? Ich würde denken, die Podcast-Szene kann noch ein bisschen diverser werden. Also das entwickelt sich gerade, aber das finde ich eine extrem gute Entwicklung. Wenn man sich so die Podcasts Charts anguckt, könnte da noch ein bisschen mehr Diversität sichtbar sein. Aber auch das hat in den USA länger gedauert. Also ich würde nicht sagen, dass das eine reine deutsche Herausforderung gerade ist. #00:26:23.3#
Christian Bollert: Jetzt gucken wir auf fünf Jahre brand eins-Podcast, ihr seid jetzt seit vier Jahren auch schon aktiv dabei. Gibt’s so einen Moment, wo du sagst, wow, das war so mein Podcast-Moment, da habe ich immer noch Gänsehaut, wenn ich dran denke? #00:26:34.0#
Isa Sonnenfeld: Es gibt zwei Momente. Der erste Moment ist der Anne Will Moment, wo wir vor 500 Leuten den Podcast feierlich gelauncht haben und gestartet haben. Und ich saß neben dieser fantastischen Journalistin, die einfach ohne Punkt und Komma, ohne Ähm Knallerfragen beantwortet hat. Das war der erste Moment, wo ich gemerkt habe, wir starten damit jetzt als Leidenschaftsprojekt, und das kann ziemlich gut und das kann auch ziemlich groß werden. Und der zweite Moment, und das sind eigentlich immer sehr viele kleine Momente, ist gewesen, als ich bei einer Veranstaltung in Hamburg irgendwann angesprochen worden bin von drei jungen Frauen, die mir sagten so: Wir kommen vom Dorf, da gibt es sehr wenige Einwohner. Wir hören euren Podcast und das ist die absolut wichtigste Bestärkung für uns, uns durchzusetzen und sozusagen daran zu glauben auch oder uns daran zu orientieren, was die vielen Frauen in eurem Podcast so sagen und an Tipps weitergeben. Und man vergisst, glaube ich, manchmal, wenn man diese Gespräche führt und so im Produktionsmodus ist, wen man eigentlich damit erreicht. Und diese Momente dann mit einzelnen Hörer*innen sind dann, also für mich, auf jeden Fall das Besondere, weil ich dann denke: Ah ja! Wow! Wir erreichen Menschen und wir können zum Teil auch deren Blick auf manche Dinge verändern. Und das finde ich eigentlich das Beste. #00:28:08.1#
Christian Bollert: Wenn wir hier im brand eins-Podcast sind, muss ich natürlich auch erwähnen, dass ihr im November die brand eins Gründerin und Chefredakteurin Gabriele Fischer bei euch im Podcast Role Models zu Gast gehabt habt. Habe ich auch tatsächlich vor unserer Aufzeichnung heute noch mal gehört die Episode. Im Podcast ist da auch die Rede von einem Regal mit vielen alten brand eins Ausgaben bei dir. Die Marke und die Arbeit von brand eins hat also offenbar auch eine Bedeutung für dich, oder? #00:28:30.0#
Isa Sonnenfeld: Absolut! Ich habe zwar nicht Wirtschaft studiert, ich habe Politik studiert, aber ich kenne meinen Mann schon sehr lange und er hat Wirtschaft studiert. Das heißt, bei uns waren mindestens immer zwei Regalböden voll mit brand eins. Und ich habe die sehr gerne gelesen. Als wir dann Gabriele Fischer interviewen durften, das war, für David auch, also für meinen Co-Host auch auf jeden Fall ein sehr besonderer Moment. Es war eine sehr besondere Situation. Wir hatten eigentlich vor, uns in Hamburg zu treffen, dann kam die Pandemie wieder dazwischen. Ich glaube, dass so eine, und wir haben auch im Podcast da viel drüber gesprochen, so eine Marke, die so lange besteht und so kontinuierlich und klar besteht, das ist was Besonderes. Und ich wünsche mir, dass es irgendwann, wenn wir zurückblicken, auch einige Podcasts gibt, die das geschafft haben. Und ein Satz, der mir immer in Erinnerung bleibt, wenn ich an unser Gespräch mit Gabriele Fischer denke, und das habe ich mir so ein bisschen zum Mantra gemacht: Rasender Stillstand. Und das passt eigentlich, finde ich, momentan zu jeder Situation, in der wir uns befinden. Also das war auf jeden Fall ein sehr besonderes Gespräch für uns beide. Ja. #00:29:44.0#
Christian Bollert: Wie lang ist eigentlich eure Liste mit potenziellen Gesprächspartnerinnen? #00:29:47.1#
Isa Sonnenfeld: Oh! Die ist sehr lang. Die ist sehr, sehr lang. Und wir sind bei einigen auch schon sehr, sehr lange da dran, sie für den Podcast zu gewinnen. Und wir bekommen jeden Tag natürlich neue Vorschläge. Und fragen das natürlich auch immer in der Community ab: Welche Frau inspiriert dich? Welche Frau findest du spannend? Welche Frau hast du irgendwo mal gesehen oder gelesen, die wir interviewen sollten? Also unsere Liste ist sehr lang. Und es kommen, wie gesagt, immer neue Frauen dazu, die wir spannend finden. Und ich glaube, deswegen werden wir auch noch einige Zeit weitermachen, weil wir sind auf jeden Fall noch nicht am Ende mit unseren Fragen und mit dem Gesprächsbedarf. Und wir sehen, was das für Effekte haben kann. #00:30:29.2#
Christian Bollert: Gibt’s auch eine Frau mit den bisher meisten Absagen? #00:30:31.4#
Isa Sonnenfeld: Nein, würde ich, also nein. Wir sind sehr beharrlich, deswegen meistens hat es eigentlich dann doch geklappt irgendwann, auch meinetwegen nach zwei Jahren. Aber da muss man dranbleiben. Und das Schöne ist: Wir haben auch einige Frauen mehrmals getroffen, weil wir gucken wollten, was hat sich eigentlich in der Zeit der ersten Aufnahme oder des ersten Gespräches bis jetzt heute verändert und getan. Und das würden wir am allerliebsten natürlich, hätten wir mehr Zeit und mehr Produktionsmöglichkeit, das würden wir eigentlich mit jeder Frau gerne machen wollen. Weil wir natürlich einige vor vier Jahren das erste Mal getroffen haben und dann nicht mehr. Und dazwischen ist natürlich viel passiert. Mal gucken, vielleicht entwickeln wir noch mal so ein Format, wo wir einen Rückblick machen mit jeder. #00:31:15.2#
Christian Bollert: Wenn wir schon so intensiv über Podcasts reden, dann muss die Frage natürlich auch gestellt werden, und du hast es ja auch schon angesprochen, du hörst selber sehr, sehr viele Podcasts: Gibt es irgendwie einen Podcast, der dich zuletzt richtig beeindruckt hat, wo du so das Gefühl hattest, wow, das ist richtig gut? #00:31:29.2#
Isa Sonnenfeld: Ich habe einen gehört auf Empfehlung, „Acquired“, ein Podcast aus den USA. Jetzt sind mir die Namen der beiden Moderatoren entfallen. Es geht eigentlich um Unternehmensgründung. Und diese Podcast-Folge, die war sehr lang. Es ging um die Gründung der New York Times. Und das habe ich, ich glaube, es waren zwei Stunden, habe ich wirklich am Stück fasziniert mir angehört. Und man muss sich, glaube ich, manchmal auch die Zeit nehmen, ein bisschen zu stöbern und so ein bisschen aus der eigenen Wahrnehmungs-Bubble herauszugehen, um neue Podcasts zu finden oder neue Episoden zu finden. Aber die Episode hat mich echt fasziniert, weil das sozusagen ein Komplett-Überblick über die Geschichte der New York Times war bis heute. Ja, das würde ich sagen, war jetzt meine beste Episode, die ich in den letzten Wochen gehört habe. #00:32:23.4#
Christian Bollert: Dann will ich ganz zum Schluss doch noch wissen, weil das natürlich fast alle Hörerinnen und Hörer auch wahrscheinlich interessieren dürfte: Wie kommt man denn raus aus der eigenen Podcast-Bubble? #00:32:30.6#
Isa Sonnenfeld: Auf der einen Seite natürlich über seine Social-Media-Kanäle, vielleicht auch mal fragen: Welchen Podcast hört ihr gerade? So wie du das gerade bei mir gemacht hast. Also wirklich nach Tipps und Empfehlungen fragen und gleichzeitig wirklich auf den Plattformen, wo man die Podcasts hört, einfach mal zu stöbern und nicht zu gucken, das könnte mir gefallen, weil das vielleicht meiner Vorstellungskraft oder meiner politischen Orientierung entspricht, sondern wirklich mal zu gucken, vielleicht gibt es da Podcast-Themen auch, die man vielleicht gar nicht so sehr auf dem Schirm hat oder die einen auch gar nicht so sehr interessieren und dann reinhören. Und ich finde, das ist eigentlich das Schöne daran, man kann reinhören und schauen, gefällt mir die Stimme? Das ist, finde ich, ganz wichtig. Gefällt mir die Stimme der Hosts oder auch der Interviewpartner? Und kann ich mit dem Thema was anfangen? Aber ich mache das meistens so, dass ich einfach wild in meine Social Media Followerschaft rein frage oder in Freundschafts-Gruppen rein frage so: Wer hat eine Empfehlung? Und das hilft mir eigentlich sehr, so ein bisschen auch über den Tellerrand hinauszuschauen. #00:33:39.8#
Christian Bollert: Das sagt Isa Sonnenfeld vom Role Models Podcast. Ich sage vielen Dank für das Gespräch in unserer Jubiläums-Reihe zu fünf Jahre brand eins-Podcast. Und mal gucken, vielleicht gelingt es uns ja mit diesem Podcast auch tatsächlich lange, lange dabei zu bleiben und noch in vielen Jahren auch diesen Podcast zu machen. Vielen Dank, Isa! #00:33:55.4#
Isa Sonnenfeld: Danke! Ich hoffe, dass ihr noch sehr lange dabei bleibt, weil ich den Podcast sehr gerne höre. Also der Hype ist noch nicht vorbei. #00:34:03.8#
Christian Bollert: Und kleiner Service am Ende dieser Ausgabe. Wegen des fünften Geburtstages des brand eins-Podcasts gibt es exklusiv für euch für 5 Euro ein Digital-Abo der brand eins. Diese Abo-Aktion ist nur im Geburtstags Monat, also im April 2021 gültig. Alles, was ihr wissen müsst, findet ihr unter b1.de/5. Den Link packen wir natürlich in die Shownotes. Und wenn ihr Lust auf das aktuelle Heft habt und vielleicht auch ein Regal, wo ihr es reinpacken wollt, so wie Isa, dann schaut doch mal bei eurem Lieblingskiosk vorbei. Wir setzen nächsten Freitag hier diese fünfteilige-Podcast-Geburtstagsserie fort. Hört einfach mal rein auch in die letzte Episode natürlich mit Philipp Westermeyer von den Online Marketing Rockstars. Ihr könnt ja die mehr als 130 Episoden alle mal hören in unserem Podcast-Feed. Nutzt dafür einfach die für euch beste Podcast App. Ich persönlich nutze nach wie vor Podcast Addict, aber den brand eins-Podcast gibt’s logischerweise auch bei Apple Podcasts, Deezer, Amazon Music, Google Podcasts oder auch Spotify. Und wenn ihr dort, also bei Spotify, gerade diesen Podcast hört, dann klickt doch einfach mal auf „Folgen“, damit ihr immer über die neuesten Episoden informiert werdet, wenn ihr das nicht eh schon gemacht habt. Für heute auf jeden Fall vielen Dank fürs Zuhören! Ich bin raus und freue mich, wenn wir uns nächsten Freitag hier an dieser Stelle wiederhören. Tschüss! #00:35:16.4#
Der brand eins-Podcast – Wirtschaft anders denken. Jede Woche bei detektor.fm.
Der brand eins-Podcast wird produziert vom Podcast-Radio detektor.fm. Redaktion und Produktion Stephan Ziegert und Javan Wenz. In Zusammenarbeit mit Frank Dahlmann vom brand eins Magazin. Moderation Christian Bollert.