Preisschild für den Klimaschutz
Der CO2-Preis legt fest, dass Unternehmen aus den Bereichen Wärme und Verkehr seit dem 1. Januar 2021 für Emissionen von Kohlendioxid einen Preis bezahlen müssen. Diese Abgabe wird zunächst als Festpreis definiert. Aktuell liegt er bei 30 Euro pro ausgestoßener Tonne CO2, bis 2025 wird der Betrag auf 55 Euro steigen.
Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sehen darin große Vorteile. Karen Pittel, Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, leitet das ifo Zentrum für Energie, Klima und Ressourcen und berät die Bundesregierung als Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderung. Sie sieht im CO2-Preis Anreize und Chancen. Zum einen fließe das gewonnene Geld direkt in klimaschützende Projekte und könne Bürgerinnen und Bürger entlasten. Zum anderen könne ein CO2-Preis Anlass für Unternehmen sein, aus wirtschaftlichem Interesse heraus, die Emissionen zu reduzieren.
Globales Problem – globale Lösung?
Wenn es nach dem Weltwirtschaftsforum und der Beratungsgesellschaft PwC geht, könnte sich ein globaler CO2-Preis nicht nur positiv auf das Klima auswirken, auch die Gesamtwirtschaft würde profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht aus dem November 2021. Ein global einheitlicher CO2-Preis sei auch der „Wunschtraum aller Ökonominnen und Ökonomen“, sagt Karen Pittel. Doch was wäre ein fairer Preis? Und wie verteilt man die Lasten gerecht? Auf europäischer Ebene führt das schon zu Konflikten in Bezug auf den Emissionshandel und CO2-Zertifikate. Diese Woche ist eine Aktualisierung des CO2-Preises gescheitert.
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Karen Pittel über die Frage, wie effizient ein CO2-Preis für den Klimaschutz ist, welche Hürden es für einen globalen CO2-Preis gibt und warum Deutschland früher mit dem Emissionshandel von CO2-Zertifikaten beginnen sollte.