Forschen & Gründen
Das Gründen von Unternehmen ist für ihn der logische Schritt aus seiner Forschung: Karl Leo, Professor für Optoelektronik an der Technischen Universität Dresden, überlegt, wie Innovationen aus der Grundlagenforschung auch verwertet werden können. In seinem Fall bedeuten das acht Unternehmensgründungen – die Forschung ist dabei sein Hauptjob geblieben.
Wissenschaftlich und unternehmerisch zugleich zu denken, macht ihn eher zur Ausnahme. „Seltene Doppelbegabung“ nennt das die brand eins. Denn der deutschen Hochschullandschaft scheint diese Verbindung von Forschung und direkter Verwertung noch immer zu fehlen.
Als Beispiel nennt Leo die Forschung an organischen Leuchtdioden, kurz OLEDs, mittlerweile Standard in hochwertigen Smartphones, Tablets und Bildschirmen: Die hat er mit einem Team in den Neunzigern maßgeblich vorangetrieben und das erste Mal gegründet. Samsung habe dann die Forschung mit Geduld, hoher Intensität und finanziellen Mitteln ins Produkt gebracht. Europäische Firmen würden dieses Risiko selten eingehen.
Von sehr West nach Ost
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Karl Leo über seine Gründungen, woran es der deutschen Forschungslandschaft mangelt und warum er in den Osten gezogen ist.