Magische Marken?
Bing. Die Fahrstuhltür öffnet sich. Eine junge Frau steigt ein. Sie ist angespannt. Am Ende der Fahrstuhlfahrt, wartet ein wichtiges Bewerbungsgespräch auf sie. Kurz bevor sich die Aufzugstür wieder öffnet greift sie in die Tasche und nimmt einen Pfefferminzdrop aus einer kleinen Dose – frische Luft durchströmt ihren Körper. Das Bewerbungsgespräch wird ein Selbstläufer.
Szenen wie diese, in denen Produkte zu magischen Gegenstände hochstilisiert werden, gehören zum Standartrepertoire der Werbeindustrie, um die Kaufentscheidung vor dem Supermarktregal oder beim Online-Kauf zu beeinflussen. Die Faszination für das Magische sitzt tief in uns Menschen. Denn wir haben eine Tendenz zur Irrationalität, sagt Katya Assaf. Sie ist Assistenzprofessorin an der Hebräischen Universität Jerusalem und beschäftigt sich seit Jahren mit der Magie von Marken und mit deren juristischen Schutz. Dass Marken sich diese Faszination zunutze machen, ist aus unternehmerischer Sicht nachvollziehbar. Doch dieser „Magie der Marken“ werde zu viel Macht zugesprochen.
Schutz der magischen Aura
Der „Markenschutz“ gehe vor Gericht weit über den Schutz der Verwechslung berühmter Marken hinaus, kritisiert Katya Assaf. Es gehe darum, die „magische Aura“ des Produkts zu verteidigen.
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Katya Assaf über die Magie vor dem Supermarktregal, warum Marken wie „heilige Objekte“ geschützt werden und welche Konsequenzen eine Entzauberung der Marken hätte.