Der Menschenverstand …
Die Frage ist fast so alt wie die Menschheit selbst: Was macht menschliches Denken aus? Um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen, vergleicht der Mensch sich oft mit Tieren. Die promovierte Philosophin und Wissenschaftsautorin Manuela Lenzen findet aber einen anderen Vergleich viel spannender:
Dieser Vergleich ist auch Thema in Manuela Lenzens neuem Buch „Der elektronische Spiegel“. Die These: Indem wir Intelligenz künstlich nachbauen, sehen wir, was menschliche Intelligenz ausmacht — und was den KI-Systemen noch fehlt. Zwar könnten diese Systeme schon lange besser rechnen und Schach spielen als Menschen, und inzwischen auch schon recht gut wissenschaftliche Arbeiten schreiben. Aber was uns Menschen eben auch ausmacht: fühlen, verstehen und angemessen reagieren, Lösungen aushandeln, in die Zukunft denken. Das könnten die Maschinen noch nicht.
… in Algorithmen
Diese Eigenschaften menschlicher Intelligenz entstehen dadurch, so erklärt Lenzen, dass wir einen Körper und Sinnesorgane haben, dass wir eine Kindheitsphase durchlaufen und Erfahrungen sammeln und lernen. Die KI-Forschung ist in Bereichen wie der Psychologie, der Evolutions- oder der Kindheitsforschung unterwegs, um zu schauen, welche Erkenntnisse man verwenden kann, um künstliche Systeme besser zu machen. Daher werden künstliche neuronale Netze auch trainiert, neugierig zu sein, oder auch mal schlafen geschickt.
Wie menschlich KI zukünftig wirklich werden kann, darüber spricht Manuela Lenzen mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert in dieser dritten Episode unserer Reihe zu künstlicher Intelligenz im „brand eins Podcast“.