Zweites Leben für Kleidung
Secondhand boomt. Der Markt für gebrauchte Kleidung wächst 21-mal so schnell wie die restliche Modeindustrie. Besonders gut funktioniert das im Internet. Dort gibt es zahlreiche Secondhand-Onlineshops. Maria Spilka ist eine der Ersten, die mit Mädchenflohmarkt 2012 das Secondhand-Geschäft konsequent ins Internet getragen hat. Heute werden von den Nutzerinnen auf dem Online-Marktplatz täglich ein paar tausende Artikel gekauft und verkauft. Für die neue Lust am Secondhand sieht Maria Spilka zwei große Trends verantwortlich: Fast Fashion, also dass die Modeindustrie immer mehr Ware in kleineren Abständen verkauft, und auf anderen Seite, dass das eigene Konsumverhalten hinterfragt wird.
Der unendliche Kleiderschrank
Die immer schnellere Mode und die niedrigen Preise führen zu mehr Konsum. In unseren Kleiderschränken hängt durchschnittlich jedes fünfte Kleidungsstück ungetragen. Von 2000 bis 2015 hat sich zum Beispiel die Zahl der weltweit produzierten Kleidungsstücke verdoppelt. Profitiert davon das Geschäft mit Secondhand-Mode und wird weniger nachhaltig, weil auch mehr und schneller konsumiert wird? Maria Spilka beobachtet bei ihren Kundinnen eher einen positiven Aspekt. Sie setzen auf mehr Qualität – damit das Nullsummenspiel funktioniert. Das geht so: Gebrauchte, qualitativ gute Kleidung kaufen und zum selben Preis wiederverkaufen. Deshalb spricht Maria Spilka auch vom unendlichen Kleiderschrank:
Mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht Maria Spilka über die neue Lust an Secondhand, wie man das Geschäft nachhaltiger gestalten kann, warum nur mit Qualität das Nullsummenspiel funktioniert und wie sich das Secondhand-Geschäft auf ihrer Plattform in Corona-Zeiten verändert hat.