„Ich bin müde, auf mein von der Pandemie zerfleddertes Unternehmen zu blicken, das ich mit so viel Gefühl, Motivation, Einsatz und dem tollsten Team ever aufgebaut habe. Ich bin müde, darüber nachzudenken, ob das hier nach jammern klingt. Ich bin müde, stark zu sein.“ Das sagt Melanie Knies. Sie hat in ihrer Verzweiflung als Eventveranstalterin kurzerhand einen Text geschrieben, eingesprochen und der brand eins geschickt, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Da die Veranstaltungsbranche von der Pandemie gebeutelt ist wie kaum eine andere, widmen wir dem Thema zwei Folgen mit jeweils zwei Gästen.
Veranstaltungsbranche: Verschieben bedeutet Einbußen
Hochzeiten seien auch in der Pandemie immer möglich gewesen, sagt Marie Meyer-Abich aus Hamburg. Sie plant mit ihrer Firma Literally Love freie Trauungen. Zu dritt feiern, nur Paar und Traurednerin, das sei aber natürlich nicht die Wunschvorstellung. Daher haben viele ihre Hochzeiten verschoben oder umgeplant.
Für Meyer-Abich ist das eine Gratwanderung gewesen: einerseits einfühlsam mit den Paaren kommunizieren, andererseits eben die eigene wirtschaftliche Situation im Blick haben. Konflikte seien unvermeidbar gewesen. Nur hat es dann zwei gegen eins gestanden. Für sie ist das eine außerordentliche psychische Belastung gewesen.
Outdoor-Events mit Hunden
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Marie Meyer-Abich und Melanie Knies über die psychische Belastung als Selbstständige in der Pandemie, wie fehlende Planungssicherheit die Veranstaltungsbranche bedroht und wie sie in die Zukunft blicken.