Die Klimakrise ist da. Weitermachen wie bisher? Keine Option. Vor allem nicht für Merit Willemer. Sie ist Klimaaktivistin bei Fridays for Future. Ihr entscheidender Moment ist vor vier Jahren. Sie merkt, dass der Klimawandel etwas sehr Reales ist.
Fridays for Future
Bei Merit Willemer, mittlerweile 21 Jahre alt, führt dieser Moment dazu, sich zu engagieren, sagt sie. Es ist der Hitzesommer 2018, im Sommerurlaub in Schweden, als sie in dem See steht, in dem sie seit ihrer Kindheit jeden Sommer badet, und merkt, wie sehr der Wasserstand gesunken ist. Es ist auch der Sommer, in dem Greta Thunberg beginnt, für das Klima zu streiken. Auch das ist für Merit Willemer ein Grund, als Sprecherin für Fridays for Future aufzutreten und Kampagnen zu organisieren. Das habe für sie inzwischen oberste Priorität, erklärt sie und sie ordne dem auch ihre berufliche Karriere und ihre Freizeit unter. Klimaangst ist dabei der größte Antrieb.
Kann 2022 ein Umbruch sein?
So schrecklich das Jahr 2022 ist, kann es am Ende ein Umbruch sein? Raus aus der Energieabhängigkeit zu Russland, Gas wird unwichtiger und der Ausbau der Erneuerbaren wird vorangetrieben? Merit Willemer hat da klimapolitisch gesehen Zweifel: LNG-Terminals sollen gebaut werden, die FDP bringe Fracking ins Spiel und mit das Schlimmste sei, dass Olaf Scholz vor kurzem im Juni auf Schloss Elmau während des G7-Gipfel für Gasförderung im Senegal geworben habe. Für Merit Willemer ist das alles andere als die richtige Richtung: Die große politische Veränderung fehlt ihr.
Wie die aussehen sollte und was ihr trotz aller düsteren Prognosen Hoffnung gibt, erklärt Merit Willemer im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.