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Bild: Michael Seemann | Foto: Steffi Rossdeutscher

brand eins-Podcast | Michael Seemann

„Die Krypto-Blase platzt innerhalb eines Jahres“

Die Blockchain? Ineffizient und schafft neue Probleme. Bitcoin oder Ethereum? Ein Krypto-Hype. Zumindest, wenn es nach Kulturwissenschaftler Michael Seemann geht. Ist seine Kritik an Kryptowährungen gerechtfertigt?

Der Krypto-Hype hält noch an

In Bitcoin, Ethereum oder Doge würde Michael Seemann nicht investieren, er sieht einen Krypto-Hype. Und der könne bald enden, innerhalb eines Jahres werde die Blase platzen, glaubt der Kultur- und Medienwissenschaftler. Seemann lehrt an der Universität zu Köln und der Universität der Künste in Berlin und hat Bücher über digitale Plattformen, Datenschutz und Datenmacht geschrieben.

Die Hardcore-Verfechter von Kryptowährungen sind Leute, die sich mit beidem nicht auskennen: Weder mit Ökonomie noch Technik.

Michael Seemann, Kulturwissenschaftler

Michael Seemann, KulturwissenschaftlerFoto: Steffi Rossdeutscher

Kryptowährungen hält er für eine reine Anlageform, als Zahlungsmittel würden sie nicht taugen. Der Grund: Die Kurse schwanken so sehr, dass es irrational wäre, sie als Währung zu nutzen. Mittlerweile berüchtigt ist beispielsweise der Einfluss der Tweets von Elon Musk. Einen kreativen Effekt hat das Auf und Ab: Die YouTuberin Ill Esha zum Beispiel hat den Kurs von Bitcoin in Ton umgesetzt.

Das Problem der Blockchain

Für Michael Seemann sind Elon Musks Tweets Beleg für das Spekulationsargument sowie die Macht Einzelner bei einer Währung, die eigentlich dezentral und unabhängig sein will. Daher wird bei Kryptowährungen und der Blockchain mehr Regulierung kommen, glaubt er.

Die Blockchain, auf der Bitcoin beruht, ist ein globales Transaktionsregister mit der Idee, ohne Banken und Staat auszukommen. Bei der Technologie macht Seemann aber mehrere Probleme aus: Zunächst sei diese die „ineffizienteste Datenbank“, da alle Daten verteilt millionenfach vorliegen. Außerdem gebe es entgegen der Gründungsidee eine Ballung von Macht. Denn um Bitcoins beim „Mining“ herzustellen, müssen von Computern komplexe Rechenaufgaben gelöst werden. Allerdings verschlingt das Unmengen an Energie – so viel wie Neuseeland und Belgien zusammen. Wegen der Skalierungseffekte konzentriert sich diese Macht dann wieder bei wenigen.

So viel Strom für ein Spekulationsobjekt, das eigentlich keinen wirtschaftlichen Nutzen hat! Diese Art der Energieverschwendung halte ich mittlerweile für ein Verbrechen.

Michael Seemann

detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Michael Seemann über seine Kritik an Kryptowährungen und der Blockchain sowie Tweets von Elon Musk, die den Finanzmarkt bewegen.

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