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Bild: Michael Trautmann | Foto: Sebastian Fuchs

brand eins-Podcast | Michael Trautmann

„Such dir ein Thema und hau dich rein“

Durch Podcasts etwas Neues aufbauen? Geht. Wir sprechen zum Abschluss unserer Jubiläumsreihe mit Gründer und Werber Michael Trautmann über seine Neuausrichtung, seinen Podcast „On the Way to New Work“ und darüber, wie man sich selbst vermarktet.

Selbstvermarktung mit Podcasts

Michael Trautmann ist wohl einer der bekanntesten Werber Deutschlands. Hat er doch in zahlreichen Agenturen gearbeitet und unter anderem die Werbeagentur thjnk mitgegründet. Das Medium Podcast ist ihm zunächst fern. Er braucht Bewegtbild und Bücher. Das ändert sich vor vier Jahren. Zusammen mit Christoph Magnussen startet er den Podcast „On the Way to New Work“.

Für mich ist das quasi nochmal eine Neuausrichtung. Ich hab jetzt gerade wieder gegründet, meine dritte Firma insgesamt in meinem Leben. Und ja, ich bin ein absoluter Fan von Podcasts.

Michael Trautmann

Michael TrautmannFoto: Sebastian Fuchs

Schnell wird ihm klar: Podcasts sind auch ein hervorragender Weg, sich als Experte zu profilieren. Heute ist Michael Trautmann deshalb auch ein gefragter Redner und Ratgeber zum Thema „New Work“.

Wenige Monate nach Podcaststart bekam ich die ersten Anrufe von Firmen, die mich als Sprecher einladen wollten: Sie sind doch einer der führenden Experten für New Work!

Michael Trautmann

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Den Podcast hatte Trautmann neben einem Buchprojekt über das Arbeiten der Zukunft begonnen. Das Buch ist weiterhin in Arbeit und auch der Stoff beim Podcast gehe nach 260 Podcast-Folgen nicht aus. Es tuen sich immer wieder neue Themen auf: künstliche Intelligenz, Robotik, aber auch Sinnsuche in der Arbeit.

Der schöne Begleiteffekt des Podcasts – oder auch gewissermaßen das Geschäftsmodell –: Trautmann kann sich ein Netzwerk aufbauen, unter anderem mit Gästen wie US-Präsidentenberater Warren S. Rustand, Ex-Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis oder Mathias Döpfner, CEO der Springer AG.

detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Michael Trautmann über Selbstvermarktung mit Podcasts, über das Geschäftsmodell des Podcasts „On the Way to New Work“, was er von sogenannten „Native Ads“ hält und ob er heute noch raten würde, im Podcast-Bereich zu gründen.

 

Transkript

Wir haben für die Folgen unserer fünfteiligen Miniserie jeweils ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken erstellt. Hinweis: Das Transkript wurde automatisch erzeugt. Wir haben es nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert.

Der brand eins-Podcast – Wirtschaft anders denken. Jede Woche bei detektor.fm

Christian Bollert: Hallo und herzlich willkommen! Ich bin Christian Bollert und heute beenden wir unsere kleine 5-teilige Mini-Serie über die deutsche Podcast-Landschaft, denn wir feiern ja fünf Jahre brand eins-Podcast standesgemäß mit fünf Sonderepisoden zum Thema Podcast. Logisch! Darin setzen wir uns intensiv mit diesem schönen Medium auseinander. Und wir haben ja auch schon vier spannende Gäste hier gehabt. Mit Philipp Westermeyer von den Online Marketing Rockstars habe ich über die Entwicklung des Podcast-Marktes gesprochen. Isabelle Sonnenfeld vom Role Models Podcast hat uns ihre Sicht auf die deutsche Podcast-Szene und das Thema Diversity auch erläutert. Philip Banse von der „Lage der Nation“ hat erklärt, wie er es denn geschafft hat, vom Podcasten wirklich leben zu können und dass das wirklich Jahre gedauert hat. Und in der vergangenen Episode hat uns Saruul Krause-Jentsch von Spotify erklärt, warum für den Streaming-Konzern das Geschäftsmodell Podcast so interessant ist und wo sich Spotify selbst im Markt sieht. Zum Abschluss dieser Mini-Serie freue ich mich nun auf unseren heutigen Gast Michael Trautmann, denn er ist wohl einer der bekanntesten Werber Deutschlands, hat in zahlreichen Agenturen gearbeitet. Und die vermutlich meisten kennen ihn als Mitgründer der Werbeagentur Thjnk. Michael Trautmann ist heute auch ein gefragter Experte und Redner zum Thema New Work, hat er doch zusammen mit Start-up Gründer Christoph Magnussen in mehr als 250 Folgen genau darüber gesprochen, und zwar in ihrem Podcast „On the Way to New Work“. Unter anderem deshalb wollen wir mit ihm sprechen. Michael Trautmann, ich sage schönen guten Tag, hallo! #00:01:31.9#

Michael Trautmann: Hallo Christian, freut mich total. Ganz großes Kino. Was für eine tolle Anmoderation. Und ich freue mich sehr, fühle mich schwer geehrt, quasi als finaler Gast eurer kleinen Geburtstagssause dabei zu sein. Fünf Jahre, das weiß ich aus eigener Erfahrung, ich habe bald den vierten Geburtstag, ist Durchhaltevermögen. Und ich glaube, das ist schon mal die erste Regel beim Podcasten, man muss durchhalten, sonst kann man es nicht schaffen. #00:01:54.4#

Christian Bollert: Dann steigen wir mal ein ins große Finale, wie du es genannt hast. Wir haben ja in den angesprochenen Episoden, die ich gerade schon erwähnt habe, auch viel über den Podcast-Markt gesprochen. Einen Aspekt haben wir aber gar nicht explizit behandelt bisher, nämlich dass Podcast auch eine super Möglichkeit sind, sich als Expertin oder als Experte zu profilieren. #00:02:11.9#

Michael Trautmann: Ja, das ist in der Tat eine Sache, die mir eher zufällig passiert ist. Aber ich kann es genau bestätigen, was du sagst. Als Christoph und ich vor etwas mehr als vier Jahren im Februar 2017 in New York die Idee dazu geboren haben, erst mal ein Buch zu schreiben, um dann festzustellen, ein Buch zu schreiben, Oldschool, ist irgendwie langweilig, lass uns doch erst mal einen Podcast machen und dann ein Buch schreiben. Hätten wir uns auch nicht träumen lassen, was dann passiert. Und es passierte wirklich relativ schnell, so wirklich nach wenigen Monaten bekam ich so die ersten Anrufe von Firmen, die mich als Sprecher einladen wollten. Und dann sagten, Michael Trautmann, Sie sind doch einer der führenden Experten für New Work in Deutschland. Und ich erst mal: Moment! Ich bin kein Experte. Ich bin sehr neugierig, bin sehr interessiert an dem Thema. Aber man hat einfach wirklich die Chance als Experte wahrgenommen zu werden durch Podcasts. Man kann sich dadurch was Neues aufbauen. Und das ist bei uns durch Zufall passiert. Bei Christoph vielleicht ein bisschen gezielter, weil seine Firma Blackboat ja auch in dem Feld berät. Aber für mich ist das quasi so eine Neuausrichtung noch mal. Und ich habe jetzt gerade wieder gegründet, meine dritte Firma insgesamt in meinem Leben, und bin ein absoluter Fan von Podcast. #00:03:21.2#

Christian Bollert: Jetzt kann man ja im Nachhinein dann auch immer sagen, ja, das haben wir vorher schon gewusst, aber du sagst: Nein, nein, stimmt gar nicht. Also das ist eher so ein bisschen Zufall. #00:03:28.0#

Michael Trautmann: Ja, bei uns war es Zufall. Aber ich glaube in der Tat, wenn mich heute Leute fragen, die so auf der Suche nach was Neuem sind, suche dir ein Thema, hau dich da ordentlich rein und such deine Stimme. Wenn es Podcast ist, mach‘s mit Podcast, wenn es Videos sind, sind es Videos, wenn du lieber schreibst, schreibe. Aber fang an über dieses Thema dich öffentlich zu äußern. Und wenn du merkst, dass dir das Freude macht, wenn du merkst, die Leute lesen es, hören dir zu oder schauen dir zu, dann gehe weiter. Und da glaube ich, ist auch immer noch ganz, ganz viel Raum. Es muss nur irgendwie aus dem Herzen kommen und ernsthaft sein. Menschen sind sehr schnell misstrauisch, wenn sie merken, es passiert nur, um den schnellen Effekt herum. Und bei uns war es wirklich so eine ganz große tiefe Leidenschaft für das Thema. Christoph sagt immer: Wir haben eine Absichtslosigkeit. Und die hat sicherlich geholfen, auch so durch Durststrecken durchzukommen. Aber ja, ich glaube, so geht’s. #00:04:19.0#

Christian Bollert: Stichwort Absichtslosigkeit. Was war denn dann das Motiv zu sagen, hey, aber wir machen einen Podcast. Also wie habt ihr euch dafür damals entschieden? Man hätte ja auch, weiß ich nicht, einen Blog machen können oder einen YouTube Kanal oder so. #00:04:30.0#

Michael Trautmann: Die Grundidee war erst mal oder das Grundverständnis von uns beiden war, wir waren beide sehr, sehr neugierig zum Thema New Work. Ich hatte gerade ein neues Büro für Thjnk gesucht, auch erfolgreich ausgebaut, umgebaut, zusammen mit Christoph das Thema Cloud gelöst. Und habe während dieser Reise, die so zwei, zweieinhalb Jahre war, gemerkt, wie sehr mich das eigentlich interessiert und wie sehr viel gerade passiert. Und dann war mein Impuls, weil ich gerne schreibe, vielleicht könnte man mal ein Buch drüber schreiben. Und das habe ich Christoph dann gesagt, und er sagte: Ja, interessant, lass mal drüber reden. Christoph schreibt nicht ganz so gern und sagte dann: Hm! Mal gucken. Und dann kamen wir irgendwie In New York wirklich durch Zufall auf das Thema Podcast, weil die Podcast-Welle, so war unser Gefühl, die zweite ging da gerade wieder los. Und wir hatten dann eben zweimal Glück, Podcast-Welle zwei und New Work kam so langsam aus der super-super-engen Bubble raus. Und das zusammen hat uns, glaube ich, geholfen, dann da auch schnell Traktion zu kriegen, ein paar wirklich gute erste Gesprächspartner. Das erste Interview war mit Philipp Westermeyer, das zweite, was wir dann als erstes ausgestrahlt haben mit Teja Töpfer von Facelift. Und wir hatten viele tolle Unternehmen am Anfang und haben dann aber sehr schnell aufgemacht, eben auch Wissenschaftler, Autoren, Autorinnen, sehr divers wirklich. Wir haben Phasen gehabt, wo wir wirklich über 30, 40 Folgen am Stück quasi so einen Schnitt von 50:50 hatten, Männlein, Weiblein. Sind wir gerade wieder ein bisschen weggerutscht, aber das wird auch wieder besser. Und das war einfach das Medium, was da gerade oben lag. Um noch mal auf deine Frage zurückzukommen, ist ein bisschen ausführlich geantwortet, Podcast lag oben, alle spürten irgendwie, das ist ein tolles Instrument. Und wir hatten das Gefühl, dass Podcast und New Work gut zusammenpasst. #00:06:09.8#

Christian Bollert: Das Buch ist immer noch nicht da, oder? #00:06:10.8#

Michael Trautmann: Nein, aber wir haben immerhin jetzt schon mal einen Vertrag, der in der Post ist, mit einem wirklich sehr renommierten deutschen Wirtschaftsbuch-Verlag. Das sage ich aber erst, wenn es unterschrieben ist, welcher das ist. Der aber viele tolle Bücher zum Thema New Work gemacht hat, mit einem ganz tollen Lektor. Und Plan ist, dieses Jahr im November. Das sieht dieser Vertrag vor, dass wir da erscheinen. Wir haben noch eine Autorin dazu genommen. Also wir hatten uns dann irgendwie auch in die Augen geguckt und gesagt, zwei weiße Männer, die jetzt ein Buch schreiben über New Work ist ganz nett, aber vielleicht ist es ganz schön, auch noch die weibliche Perspektive da zu haben. Das ist Swantje Allmers, die bei uns auch zu Gast war in einer Folge, Coach, Beraterin, Trainerin für Organisationsentwicklung für sehr viele Themen da. Und aus der Zeit jetzt zusammen schreiben ist dann auch mehr geworden. Wir haben jetzt gemeinsam noch mal gegründet, Swantje und ich. Und deswegen ist dieses Thema für mich aus einem Zufall entstanden, aus einem echten, tiefen Interesse, aber es hat sich für mich jetzt noch mal ein neues berufliches Feld entwickelt. #00:07:10.7#

Christian Bollert: Aber ich höre da auch raus, im November ist trotzdem nicht Schluss mit dem Podcast? #00:07:14.7#

Michael Trautmann: Auf keinen Fall! Also solange wir noch so viele Hörerinnen und Hörer haben und auch selber noch so viel lernen, und da ist das Buch kein Stopp, sondern das ist für uns so eine Etappe, wollen wir das weitermachen. Wir haben jetzt schon auch, wir trauen uns jetzt auch, Harvard-Professorinnen und Professoren, als wir haben richtig tolle internationale Gäste auch, und wo dann auch teilweise so eine Aussage kommt: Michael, sehr, sehr gerne komme ich in euren Podcast. Dieses Jahr klappt nicht mehr, nächstes Jahr. Sowas haben wir schon. Und von daher sind wir selber schon ins Commitment gegangen, dass wir es mal mindestens noch weit bis ins nächste Jahr machen werden. #00:07:48.1#

Christian Bollert: Dann gucken wir noch mal ein bisschen konkreter auch auf euren Podcast. Du hast es schon angesprochen, ihr seid kurz vorm vierten Jubiläum. Wir hier feiern fünf, aber auch vier Jahre ist in der deutschen Podcast-Welt ja schon fast eine Ewigkeit. #00:07:59.7#

Michael Trautmann: Das ist sehr viel, vor allem, wenn man in die Breite guckt. Es gibt dann doch auch wahnsinnig viele Podcast-Gräber, wo man wirklich sagt, da haben Leute mal so angefangen, 3, 4, 5, 7, 9, 12 Folgen und dann aufgehört, dann keine Regelmäßigkeit in der Ausstrahlung gehabt und dann wahrscheinlich frustriert, weil man irgendwie bei 150 Hörerinnen und Hörern stehengeblieben ist. Aber es ist wirklich ein Thema, wo du dranbleiben musst. Und es gibt auch für mich keinen Grund, wenn wir 300 Hörerinnen und Hörer haben, die uns treu bleiben und mit uns in Interaktion gehen und sagen, macht das weiter, dann machen wir es weiter. Im Moment haben wir je nach Wetter und Monat irgendwas zwischen 70.000 und 100.000 Hörerinnen und Hörer pro Monat, was so dann im Durchschnitt so bis, sagen wir mal, alle Folgen gehen über 10.000, die besten über 40.000, das sind schon für eine Nische gute Zahlen, aber für mich keine Bedingung. Wenn du einfach eine kleine Zuhörerschaft hast, die aber sehr intensiv mit dir an den Themen dran ist, finde ich es genauso attraktiv. #00:09:02.1#

Christian Bollert: Jetzt geht’s in eurem Podcast ganz konkret um New Work. Mal ganz frech gefragt, ihr habt jetzt mehr als 250 Folgen, habt ihr jetzt mal eine Antwort gefunden? #00:09:10.1#

Michael Trautmann: Ich sag immer so wie der Zuckerberg das auch sagt, wir glauben, dass wir erst 2 % dieser Reise abgeschlossen haben. Ob das jetzt für unseren Podcast gilt, das wird wahrscheinlich nicht hinhauen, da bin ich wahrscheinlich tot, schon viele Jahre, wenn dann 100 % sind. Aber es ist wirklich so, dass sich immer wieder neue Themen auftun. Und ich glaube, wir stochern alle noch im Nebel. Also das, was wirklich Machine Learning, Robotics und solche Themen alles mit uns machen werden, wie das Arbeit verändern wird, wie die neue Generation wirklich es meint, also ob das jetzt das Thema Nachhaltigkeit ist, ob das das Thema Eigenverantwortung ist, viel früher im Leben auch leben wollen und nicht erst mal 30 Jahre arbeiten, so wie unsere Eltern das uns vorgemacht haben und dann vielleicht in der Rente das genießen. Da passieren so viele Dinge, die wir, glaube ich, in der Konsequenz noch nicht absehen können. Von daher sind wir sehr froh heute über diesen auch durch Zufall entstanden Titel „On the Way to New Work“. Ich erkenne natürlich schon ein paar Muster, also ich sehe, ein ganz großes Thema ist Sinnsuche. Und das ist nicht nur Esoterik und irgendwie Blabla, sondern wirklich viele Menschen, Teams, Unternehmen, Organisationen bis hin zu Ländern suchen nach einem Purpose. Das ist ein Thema, was uns beschäftigt. Es geht um neue Organisationsformen, sowohl in der Aufbauorganisation als auch in Abläufen, agile Methoden. Und es geht um technische Tools, die uns das Arbeiten einfach machen. Wir haben natürlich jetzt mit der Corona-Krise so einen Boost erlebt, wo ganz viele sagen, naja, jetzt sind wir ja alle New Work, jetzt können wir ja so weitermachen. Und das ist natürlich nicht der Fall. Remote ist ein Teil von New Work, aber eben lange nicht alles. #00:10:47.2#

Christian Bollert: Das sagt Michael Trautmann, und wir steigen gleich tiefer noch ins Thema ein nach einer ganz kurzen Pause. #00:10:52.3#

Eine kurze Unterbrechung für eine Botschaft von unserem Werbepartner.

Schnell mal eben eine Nachricht an den besten Freund, Mama ein Foto vom Kuchen schicken oder ein Video-Call mit der Schwester. Viele von uns nutzen Messenger-Dienste wie WhatsApp für die private Kommunikation. Das geht schnell und einfach. Viele Unternehmen wollen deshalb auch WhatsApp nutzen und ihren Kunden damit zusätzlichen Service bieten. MessengerPeople ermöglicht das. Mit der MessengerPeople Software-Lösung werden Werkstatttermine, Rückfragen beim Online-Shopping oder die Urlaubsbuchung zum Beispiel per WhatsApp geregelt. Unternehmen können die ausgezeichnete Software nach höchsten Datenschutzansprüchen skalierbar für die Kundenkommunikation einsetzen. Ob für Marketing, Vertrieb oder Kundenservice, im Handel, E-Commerce, bei Versicherung oder Behörden, MessengerPeople bietet Lösungen für verschiedene Branchen und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten von WhatsApp. Die Expertinnen und Experten von MessengerPeople beraten jede Anfrage individuell. Bei Interesse könnt ihr euch für ein kostenloses 30 Minuten Beratungsgespräch anmelden. Schaut dafür einfach auf messengerpeople.de/brand1 vorbei. #00:11:57.1#

Christian Bollert: Dann kommen wir mal zum Thema Sinnsuche. In der Episode mit Philip Banse hat er mir erzählt, vor zwei Wochen haben wir die hier ausgestrahlt und veröffentlicht, dass er selbst lange einen Sinn gesucht hat und auch wirklich aktiv darauf hingearbeitet hat, vom Podcasten leben zu können. Ist das bei euch auch so, dass du zum Beispiel wirklich ganz konkret vom Podcast und dem Umfeld leben kannst? #00:12:18.4#

Michael Trautmann: Das ist noch nicht der Fall. Also wir machen auch Werbeeinnahmen, die okay sind, die haben wir früher immer ganz lustig auch gleich wieder rausgeballert für USA-Reisen, weil wir sind da, um den Frithjof Bergmann, den Begründer dieser New Work Bewegung besuchen zu können, sind wir einfach nur, um den zu interviewen, nach Michigan geflogen. Wenn ich jetzt alles zusammennehme, die Vorträge, die daraus entstehen, jetzt auch Beratungsprojekte, dann glaube ich, dass mich das in nicht allzu ferner Zeit in eine Lage versetzt, dass ich davon so mein tägliches Leben bezahlen kann. Ja, das ist durchaus drin. Und das finde ich auch schön. Ich habe das auch von Podcast-Kolleginnen und Kollegen gehört, dass das möglich ist. Und das finde ich eine schöne Sache. #00:13:01.1#

Christian Bollert: Also im Prinzip mal jetzt so frei übersetzt, Podcast als 360-Grad-Geschäftsmodell mit verschiedenen Ausspielmöglichkeiten? #00:13:09.6#

Michael Trautmann: Der Podcast ist im Prinzip so der Turbo für dieses Thema. Durch den Podcast schaffst du immer wieder Kontakte zu neuen Menschen, du kriegst neue Ideen, du entwickelst dich inhaltlich weiter, du baust neue Vorträge auf, du schreibst das Buch. Aus dem Buch, ein Kapitel gerade fertig geschrieben, ergibt sich die Möglichkeit, ach Mensch, der will jetzt jemand da zum Vortrag haben. Dann kommt ein Unternehmen, sagt, hey, wir bräuchten eigentlich mal so ein Nachwuchs-Leadership-Programm. Also es ergibt sich daraus und der Podcast hat für mich eine sehr zentrale Bedeutung. Deswegen wünsche ich mir auch, den noch weiter zu machen möglichst lange. #00:13:46.4#

Christian Bollert: Noch einmal zurückgesprungen, vielleicht, wenn wir einmal jetzt so über Podcasts reden und was da jetzt mittlerweile alles so möglich ist, auch geschäftsmodellmäßig. 2017, als ihr angefangen habt, was war Podcast damals für dich? Also hast du da schon eine Beziehung dazu gehabt? #00:13:58.8#

Michael Trautmann: Ich habe angefangen, Podcasts zu hören, und zwar von Philipp Westermeyer, mit dem ich ja befreundet bin, und habe es am Anfang nicht so richtig verstanden. Ich habe auch früher Probleme gehabt, Hörbücher zu hören. Also ich war ein Typ, der geglaubt hat, ich bin nicht so auditiv, ich brauche Bewegtbild oder irgendwie, oder ich muss lesen. Für mich war das kein Medium, was mir nah war. Und ich hab‘s mir quasi durchs Selbermachen nahegebracht und bin heute totaler Podcast-Junkie. Also ich höre viel mehr Podcasts, als dass ich irgendwie Streamingdienste oder YouTube oder irgendwas nutze. Also ich komme kaum bei irgendeiner Netflix-Serie über die erste Staffel hinaus. Ich glaube, ich habe eine einzige, wo ich jetzt mal in Staffel 6 bin, das ist Suits. Da lachen alle, die bei Netflix (unv. #00:14:46.6#) sind, die sagen: Was ist das denn? Das habe ich schon vor fünf Jahren zu Ende geguckt. Das ist die einzige, wo ich glaube, die gucke ich zu Ende. Und aber auch mit so Abständen, die groß sind. Aber Podcasts höre ich jeden Tag. #00:14:56.8#

Christian Bollert: Und mit den OMRs und Philipp Westermeyer seid ihr ja auch immer noch eng verbandelt? #00:15:00.8#

Michael Trautmann: Ja. Also die haben uns, ich glaube, wir waren der dritte oder vierte Podcast in dem Portfolio da. Wir machen das ja quasi, wir liefern das Produkt fertigproduziert hin, aber die helfen uns mit Werbepartnern, sind unfassbar gute Sparringspartner, geben uns auch gerne mal kritisches Feedback. Und die Entscheidung, die habe ich auch nie bereut und hinterfrage sie auch nicht. Also ich hoffe, dass die noch Spaß an uns haben. Aber ich finde das eine tolle Firma, tolle Kultur, ganz tolles Team, was sie da aufgebaut haben. Ich glaube, das sind auch mittlerweile zweistellige Anzahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern da nur im Podcast-Team. Also ist bei denen eine wichtige Säule geworden. #00:15:39.1#

Christian Bollert: Seit gut einem Jahr wird ja auch in Deutschland viel, ich sag mal, geunkt und spekuliert, ob wir nicht längst einen Peak Podcast erreicht hätten. Also auch wir reden jetzt hier sehr ausführlich über Podcasts, über den Podcast-Markt, wie sich das so entwickelt. Und dann heißt es immer mal wieder: Wer soll das alles hören? Und so weiter. Was im Übrigen bei Büchern, Serien oder Filmen oder auch, weiß ich nicht, Musik fast nie jemand fragt. Da gibt’s ja auch unendlich viel und kaum jemand sagt, wer soll das alles gucken oder sich anhören? Würdest du als Unternehmensberater und Gründer anderen raten, jetzt im Jahr 2021 vielleicht im Podcast-Bereich noch zu gründen? #00:16:10.5#

Michael Trautmann: Ich glaube, wenn jemand mit Leidenschaft an ein Thema geht, wirklich eine Vision entwickelt, was er da macht, warum er das macht oder sie das macht, kannst du wunderbar noch eine Podcast-Firma gründen. Warum nicht? Es gibt, glaube ich, genau wie du es gerade benannt hast, in allen Medienkategorien so viel Angebot, dass kein Mensch das alles lesen kann. Wenn du dir anguckst, wieviel Minuten neu upgeloadet werden auf YouTube jede Minute, das ist so exponentiell auseinander die Schere, keine Chance. Und das ist überhaupt nicht schlimm, dass es so viel gibt. Und es werden ja auch dann wieder Formate eingehen. Also die meisten, ich kenne die Zahlen nicht, aber ich würde mal sagen, 95 % aller Podcast-Formate, die es schon mal gab, die gibt’s schon nicht mehr, die sind beendet. Und das wird so bleiben. Ich glaube, dass die Entwicklung, dass wir optisch den ganzen Tag auf Bildschirme gucken, andauernd flimmernde Dinge um uns herum haben, zu so einer Renaissance geführt hat, dass die Menschen sich freuen, auch mal nur zu hören. Und ich glaube nicht, dass das wieder weggeht. Auch jetzt zu sagen, weil es Clubhouse gibt, gibt’s kein Podcast mehr. Nein, Clubhouse ist irgendwie eine nette Ergänzung und für bestimmte Leute vielleicht auch das, wo sie sich lieber tummeln, aber ich glaube nicht, dass Clubhouse Podcasts den Rang abläuft. Und ich sehe das Thema immer noch als ein wirklich großes und auch für Firmen wie Spotify als ein strategisch wichtiges Thema. Wenn man den Gerüchten Glauben schenken darf, was so ein Böhmermann und so ein Olli Schulz oder auch die „Gemischtes Hack“, was die da für jährliche Honorare bekommen, dann glaube ich, ist das ein ernstes Business. #00:17:46.2#

Christian Bollert: Definitiv! Und da gab’s ja jetzt auch in den letzten Wochen und Monaten viele Ankündigungen, wo man gemerkt hat, da ist auch wirklich viel, viel Geld drin. Da geht’s nicht mehr nur um ein paar tausend Euro, sondern tatsächlich um deutliche Millionen beziehungsweise insgesamt Milliardenbeträge. Das ist schon sehr, sehr spannend. Und du würdest also auch diese These unterschreiben, dass Podcasts so ein bisschen vielleicht die Antithese zu immer schneller, immer hektischer, TikTok, Instagram, Snapchat und Co. sind? #00:18:12.6#

Michael Trautmann: Ja. Das ist genau meine These. Ich glaube, dass ganz viele Menschen eine tiefe Sehnsucht auch haben, sich mal wieder auf so ein Thema einzulassen. Ob das ZEIT-Format, ich habe vergessen, wie es heißt, wo dann der Gast, wenn er irgendein Wort ausspricht, genau, „Alles gesagt?“, ob das jetzt das ist, was zeigt, wo Podcasts hingeht, weiß ich nicht. Aber sich eine Stunde, Philipp Westermeyer hat immer gesagt, ein guter Podcast sollte nicht länger sein als ein Inlandsflug, so eine Stunde sich auf ein Thema einzulassen, das mögen, glaube ich, viele Leute. Ob das dann irgendwie beim Joggen ist, also ich höre zum Beispiel unglaublich gerne Podcasts, wenn ich so Hausarbeit mache, Waschen, Wäsche aufhängen, Putzen, was ich ab und zu mal mache. Ich lasse mir auch ab und zu mal helfen, aber das macht mir total Bock, das macht total Bock, einfach dabei Podcasts zu hören. #00:19:01.5#

Christian Bollert: Ja. Hörst du auch mit doppelter Geschwindigkeit oder anderthalbfacher oder so? #00:19:04.9#

Michael Trautmann: Nein. Habe ich noch nie gemacht. Oder wenn ich aus Versehen mal dagegen gekommen bin, bin ich sofort hektisch und mach‘s wieder zurück. Das möchte ich nicht. Also ich mag gerne die in der echten Geschwindigkeit hören. Ich weiß, so jüngere Leute machen das. Ich habe irgendwann den Christoph (unv. #00:19:17.7#) bei uns im Podcast gehabt, wir fragen immer die Frage, welche Bücher hast du so gelesen, die dich inspiriert haben? Und er so: Lesen? Ich gucke YouTube Videos auf 1,5-facher Geschwindigkeit. Und da habe ich das erste Mal von gehört, dass Leute das wirklich machen. Aber nein, ist nichts für mich. #00:19:32.7#

Christian Bollert: Jetzt seid ihr, wie angesprochen, auch schon vier Jahre lang aktiver Teil der deutschen Podcast-Landschaft. Wie siehst du denn so die Entwicklung der kommenden ein, zwei, drei Jahre? Also werden es die Plattformen sein, die noch mehr Macht bekommen und dementsprechend auch noch wichtiger werden? #00:19:47.0#

Michael Trautmann: Ich glaube, das ist wie in so vielen Bereichen des Lebens, dass sich große Player herauskristallisieren, aber immer Platz sein wird für frische, agile kleine Anbieter, die plattformneutral agieren können und wollen. Ich glaube nicht, dass das Race jetzt irgendwie ausgemacht wird zwischen Apple und Spotify. Ja, die haben eine große Bedeutung, eine große Rolle, aber ich glaube, es genug Platz und genug Markt für kleinere Firmen, die individuelle Herangehensweisen haben. Wenn du mich fragst, wie ich das inhaltlich sehe, dann wünsche ich mir auch noch kreativere Formate. Also für mich so im deutschen Podcast-Markt, was so Baywatch Berlin, was die so machen mit Musik, mit dann auch mal, die Tontechniker quatschen was rein. Also die sind sehr, gehen sehr spielerisch mit dem Medium Podcast um. Das mag ich sehr. Ich glaube, wir werden auch noch Storytelling-Formate sehen, die vielleicht noch über das, was man so als klassisches Hörspiel sieht, hinausgehen. Und ich glaube aber auch, dass der klassische Gesprächs-Podcast seine Faszination behalten wird. Denn mir geht es zumindest so, ich lerne in so einem Gespräch, und zwar egal, ob ich es selber führe oder ob ich ihm lausche, über Personen häufig so viel mehr, als ich vor vielen Jahren über die gelesen habe. Weil im Podcast einfach anders gesprochen wird, die Menschen sich mehr Zeit lassen, irgendwie auch nicht diese Medienschranke haben, dass alles immer so in Wortstanzen reinpassen muss, in ganz kurze Sätze, sondern auch mal sich verhaspeln, und das ist überhaupt nicht schlimm. Und das mag ich sehr an Podcasts, dieses Echte, dieses Gefühl, gerade bei Gesprächs-Podcasts, manchmal dann einfach zu denken, ich sitze mit den beiden, die da jetzt gerade reden, auf der Kirchenbank und wir trinken ein Bierchen dazu, und das ist wie so ein nettes Treffen. #00:21:34.1#

Christian Bollert: Philip Banse hat ja hier auch die Idee noch mal aufs Papier gebracht, sag ich mal, so eine Art öffentlich-rechtliche Infrastruktur zu schaffen. Also ein öffentliches gemeinnütziges, gemeinwohlorientiertes Ökosystem, was sozusagen als Alternative funktionieren kann. Denkst du, sowas ist wirklich denkbar in Deutschland? #00:21:52.7#

Michael Trautmann: Ich frag mich, wozu wir das brauchen? Es gibt so viele Plattformen, wo jeder seine Podcasts hochladen kann. Also wofür braucht man das jetzt noch in öffentlich-rechtlich? Also ich finde es toll, dass die Öffentlich-Rechtlichen dieses Medium jetzt vielleicht so nach Anfangsschocks, die sie durchlitten haben, entdeckt haben. Und da hat ja hier in Deutschland zumindest das Corona-Thema eine Menge auch getan. Aber ich find tolle Beispiele für öffentlich-rechtliche verantwortete Podcasts, aber ob das jetzt so eine Struktur sein muss, weiß ich nicht. Also erklär du mir es. Wenn du das Gefühl hast, würde ich es gerne von dir lernen, was da der Vorteil sein kann. #00:22:31.2#

Christian Bollert: Die These von Philip Banse und ja durchaus auch von vielen anderen Podcasterinnen und Podcastern ist, dass es irgendwie noch eine neutrale Plattform gibt, wo sozusagen jeder die gleichen Startbedingungen hat, und da beispielsweise kommerzielle Podcasts draufpacken kann, aber natürlich auch öffentlich-rechtliche, werbefreie Podcasts, und man damit ein Gegengewicht schaffen könnte gegen die großen börsennotierten Plattformen wie Spotify, wie Apple und so. Also das ist, glaube ich, so der Grundgedanke, der da immer mal wieder diskutiert wird. Es könnte ja auch eine Stiftung sein, es muss gar nicht jetzt öffentlich-rechtlicher Rundfunk sein oder so, sondern einfach so eine Alternative. #00:23:04.1#

Michael Trautmann: Also Wikipedia des Podcastens so? #00:23:06.1#

Christian Bollert: Sowas. Genau. #00:23:07.1#

Michael Trautmann: Ja okay, nein, vielleicht doch, ja, vielleicht habe ich noch nicht drüber nachgedacht, aber so wie du es jetzt sagst, klar. Da ich irgendwie Spotify Premium Abonnent bin, höre ich natürlich keine Werbung, die da noch sonst reingespielt wird. Wenn ich es quasi als Free-Listener da hören müsste, hast recht, vielleicht bin ich da zu kurz gehüpft. #00:23:28.0#

Christian Bollert: Kann man ja mal drüber nachdenken. Also ich bin auch gespannt, ich habe das jetzt immer mal wieder aus verschiedenen Ecken gehört. Es gibt auch tatsächlich Stiftungen, die das schon so in diese Richtung überlegen. Aber ich glaube auch, dass einer alleine das wahrscheinlich nicht schaffen kann. Aber vielleicht ja in so einer Kombination. Ich frage mich nur, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk, ich sag‘s mal ganz offen, beweglich und schnell genug ist, in den nächsten ein, zwei, drei Jahren überhaupt sowas umzusetzen, oder ob die nicht dann doch sehr häufig noch mit sich selber beschäftigt sind und überhaupt erst mal klären, ob der SWR mit dem MDR und die ARD mit dem ZDF und so. Aber schauen wir mal, wie sich das entwickelt. Bleiben wir noch einmal, vielleicht kurz vor Schluss des Gesprächs beim Thema Werbung. Da gibt’s ja auch immer wieder die Debatte, und wir haben ja hier in dieser Mini-Serie auch schon darüber gesprochen, wie Werbung so integriert wird. Und da wird ja auch viel darüber diskutiert, ob das in Ordnung ist, wenn die Leute, die den Podcast präsentieren, du hast jetzt schon ein paar angesprochen, „Baywatch Berlin“ oder auch ihr, die Werbung auch selber vorlesen. Also sogenannte Native Ads, diese Werbetexte. Vielleicht auch mit deiner Erfahrung als Werber, ist diese Diskussion dazu für dich nachvollziehbar, dass Leute sagen, ah, das finde ich irgendwie schwierig, oder gleichzeitig auch, Mensch, ist eigentlich vollkommen in Ordnung? #00:24:34.4#

Michael Trautmann: Ich verstehe beide Positionen. Oder ich sag mal, es gibt die radikale Position und wir haben auch Hörerinnen und Hörer, die sich auch bei uns bitterlich beklagen, dass wir auch Werbung machen, gibt es. Die sagen, ich möchte das nicht, ich möchte das anders haben. Aber dann sage ich, ja, ich habe jetzt irgendwie richtig viel Geld da reingeballert, ich bin nach Amerika geflogen, nach Asien geflogen, um Leute zu sprechen. Für mich ist das einfach, ich verschenke mein Know-how, ich muss es machen, ich muss es refinanzieren. Aber ich verstehe die Leute trotzdem. Ich selber habe, obwohl ich mit professioneller Werbung mein Geld verdient habe, eine große Sympathie für dieses Native, wenn es gut und glaubwürdig gemacht ist. Bei „Baywatch Berlin“, da geht’s manchmal bei mir so, wo ich sage, ah, Jungs, das nimmt euch keiner mehr ab, aber eigentlich finde ich es charmant. Und selbst, wenn sie es manchmal ein bisschen überreizen, finde ich es charmant. Also jetzt haben sie irgendwie in einer Folge Aldi Grillprodukte gehabt. Und da habe ich am Anfang gedacht, das kann jetzt nicht euer Ernst sein. Und danach dachte ich irgendwie: Nein, das war eigentlich doch sehr, sehr charmant. Und ich kann es nur für uns sagen, für Christoph und mich, wir machen wirklich nur Sachen, hinter denen wir auch stehen, Produkte, die wir gut finden, wo wir nicht irgendwie das quer im Bauch sitzen haben. Und natürlich gibt’s auch Argumente dafür, dass man per Algorithmus berechnet, welche vorher richtig produzierte Werbung in den Podcast reingespielt. Da gibt’s auch Argumente dafür. Wenn du mich persönlich fragst, ich höre lieber Native oder Close to Native, in dem es irgendwie Sprecherinnen oder Sprecher dann sind aus dem Umfeld der Podcaster, wo man das Gefühl hat, das ist jetzt auch keine professionell eingesprochene Werbung, das klingt so ein bisschen amateurhafter. Das hätte ich vorher auch nicht gedacht. Als wir damit angefangen haben, fand ich es auch eher komisch, aber mittlerweile gefällt es mir eigentlich ganz gut. Und es soll auch, das sagt mir zumindest Philipp immer, wenn man die Studien anguckt, soll dieses Native deutlich besser funktionieren. Es ist schon ein bisschen länger, aber da hat er so Zahlen genannt, dass bis zu 50 % der Hörerinnen und Hörer bei bestimmten Podcast-Formaten wirklich auf die Seiten der Werbetreibenden draufgehen. Und wenn ich mal ein anderes Beispiel, wenn ich so Atze Schröder und seinen Redenschreiber, da die „Zärtlichen Cousinen“, wenn die da die KoRo Apotheke feiern, ich nehme denen das ab. Also die machen das mit so viel Enthusiasmus, ich nehme denen ab, dass die da kaufen. Und ich hab‘s jetzt irgendwie zehnmal gehört und jetzt kaufe ich da auch immer, weil ich irgendwie denke, Atze ist jetzt Veganer, ich glaube, durch seine Freundin, und der scheint wirklich auf Ernährung zu achten. Probiere ich mal. Ja. Ich glaube dem das. Also dieses Testimonial, wie es mal gemeint war, Menschen empfehlen Sachen, weil sie es selber gut finden, ja, ich finde, das funktioniert. #00:27:13.6#

Christian Bollert: Ja, tatsächlich, also kann ich bestätigen. Ganz, ganz viele Untersuchungen und Studien zeigen oder sagen wir mal Befragungen, Studien ist immer so ein bisschen so ein Wort, aber Befragungen zeigen, dass viele Podcast-Hörerinnen und Podcast-Hörer tatsächlich das am besten finden, wenn die Leute, die auch im Podcast auftauchen, das irgendwie präsentieren. Nicht unbedingt hier so nach dem Motto, ja, ich finde jedes Produkt super, sondern vielleicht auch ein bisschen neutraler und so. Aber das zeigen Untersuchungen von der AS&S, dem Werbevermarkter von den OMRs und so, also es kommt eigentlich fast immer wieder dieses selbe Ergebnis raus. Und diese Quoten liest man auch immer wieder auch aus dem amerikanischen Markt, so 30 bis 50 % der Leute beschäftigen sich irgendwie mit dem Produkt und gehen vielleicht auf die Webseite und machen da so Dinge. Gibt es irgendwas, das vielleicht als letzte Frage, auf das du dich jetzt in den nächsten Wochen und Monaten besonders freust? Du hast ja schon gesagt, ihr habt teilweise Termine schon für 2022 ausgemacht. #00:28:00.4#

Michael Trautmann: Wir haben wirklich ganz großartige Gäste jetzt vor der Flinte. Wir werden den Christoph Werner von dm, der hat ja gerade von seinem Vater das Unternehmen übernommen, haben, und der Vater hat ja sehr stark das Thema bedingungsloses Grundeinkommen gefeaturt. Wir werden den Alexander Sixt bei uns haben, auch finde ich eine großartige unternehmerische Leistung, wie die beiden Söhne vom Vater das übernommen haben und jetzt quasi Sixt umbauen mit der App im Schwerpunkt und sagen, wir sind ein Mobilitätskonzern, wir sind kein Autovermieter, und du kannst quasi über die App alles leihen. Sehr tolle Entwicklung, auch freue ich mich sehr darauf. Wir haben eine Professorin aus Harvard, Amy Edmondson, die so weltweit zu den führenden Forscherinnen, oder die führende Forscherin für psychologische Sicherheit in Teams ist. Also wir haben ganz, ganz tolle Leute und ich freue mich eigentlich auf jedes Gespräch. Wir haben heute eine Folge rausgebracht mit Leonard Beck, der hat ein Start-up mit zwei Freunden zusammen, die machen so Aufsätze, damit aus dem Tisch ein Stehpult wird. Superschön Design, supergünstig, wirklich sehr nachhaltig in Deutschland produziert. Also ein ganz tolles Produkt und ein so toller junger Mann und Unternehmer, der auf so vielen Ebenen uns berührt hat. Und das ist eben das Schön, dass wir ganz oft Gäste haben, da steht eben nicht Harvard Professor und 50 Millionen Views auf dem TED Talk. Hatten wir auch schon, den Robert Waldinger, war auch eine tolle Folge. Aber wir haben dann eben manchmal jemanden, Kevin (unv. #00:29:40.7#) hieß der, das war jemand, der hat getrampt, irgendwo kurz hinter München, den haben wir mitgenommen, und der Typ war Biologe und Erlebnispädagoge, hat als veganer Koch gearbeitet, hat mit Freunden zusammen ein Haus gekauft, das sie dann sich dem Haus geschenkt haben, also quasi so eine Stiftung daraus gemacht haben, damit die Mieten niedrig bleiben. Der hatte dann irgendwie ein Spiel entwickelt, wo er Menschen beibringen will, wie die Überfischung, nein, nicht Überfischung, sondern Plastik in den Meeren ist, und wie man das wieder rauskriegt. War gerade auf dem Weg von irgendeiner Tour mit Kindern, wo er denen die Natur beigebracht hat hin zur Spielzeugmesse nach Leipzig. Und lebte irgendwie von 1800 Euro, aber war der glücklichste Mensch. Dann denkst du, sitzt du da, machst diesen Podcast im Auto und freust dich einfach nur über dieses Geschenk, so einen Menschen kennen zu lernen. Und das ist eigentlich das Schöne und Reizvolle, wenn man das so macht, wie wir es machen, dass wir es immer auch mal dem Zufall überlassen, dass wir eben Menschen von 15 bis 90 im Alter hatten, aus fünf Kontinenten mittlerweile. Und irgendwie macht es echt uns selber sehr, sehr froh. Eigentlich ist der Podcast in erster Linie ein Geschenk an uns selbst. #00:30:45.7#

Christian Bollert: Viele Inspirationen durchs Podcast machen, Michael Trautmann im Gespräch beim brand eins-Podcast hier im Podcast-Radio detektor.fm. Ich sage vielen Dank für das Gespräch! #00:30:53.8#

Michael Trautmann: Vielen Dank, Christian! #00:30:55.4#

Christian Bollert: Und übrigens, wer von den langjährigen Leserinnen und Lesern der brand eins vielleicht ein bisschen in seinem eigenen Archiv stöbern will, es gibt auch einen sehr lesenswerten Text mit Michael Trautmann aus dem Jahr 2013 über die .hiv Domain. Findet ihr natürlich auch online auf brandeins.de, wenn ihr nach der September-Ausgabe 2013 mit dem Schwerpunkt „Verhandlungen“ sucht. Und in der brand eins mit dem Schwerpunkt „Timing“ gehen die Kolleginnen und Kollegen auch sehr lesenswerten Fragen nach, zum Beispiel, wie viele Zufälle man einkalkulieren muss, um mit seiner Unternehmung und Start-ups durch die Gegend zu kommen und wie man vielleicht schon vorher auch die Zeichen der Zeit erkennt. Die brand eins mit dem Schwerpunkt „Timing“ findet ihr bei eurem Lieblingskiosk wie gewohnt oder natürlich auch auf brandeins.de. Und damit endet sie, unsere kleine Geburtstagsreihe zu Podcasts, Podcast-Macherinnen und Podcast-Machern, sowie dem deutschen Podcast-Markt. Wenn ihr die ganze Serie am Stück hören wollt, hört auch gern einfach mal rein. Ich persönlich habe auch in den vergangenen fünf Ausgaben noch mal viel zum Thema Podcasts und Podcast machen gelernt und erfahren, und kann euch nur empfehlen, da mal reinzuhören. Solltet ihr erst durch unseren Geburtstag die Anzeige in der brand eins oder beispielsweise auch den prominenten Hinweis bei Apple Podcast auf diesen Podcast hier gestoßen sein, dann abonniert uns doch gern. Den brand eins-Podcast gibt’s zum Beispiel bei Spotify, klickt dort einfach unter dem Cover auf „Folgen“, dann taucht dieser Podcast hier bei euch automatisch im Bereich Podcast auf und ihr seht immer schnell und auf einen Blick, ob es neue Folgen gibt, die euch möglicherweise interessieren könnten. Natürlich findet ihr uns aber auch auf allen anderen Podcast-Plattformen wie Google Podcast, Deezer, Apple Podcast oder Amazon Music. Und für alle Fans von offenen Podcast-Plattformen, hatten wir heute auch wieder, wir empfehlen wie gewohnt Podcast Apps wie Podcast Addict, Pocket Casts oder Overcast. Und das war‘s dann auch für heute für diese Mini-Serie zum Thema Podcasts. Und ich verabschiede mich bis zum nächsten Freitag. Macht es gut! Tschüss! #00:32:42.4#

Der brand eins-Podcast – Wirtschaft anders denken. Jede Woche bei detektor.fm.

Der brand eins-Podcast wird produziert vom Podcast-Radio detektor.fm. Redaktion und Produktion Stephan Ziegert und Javan Wenz. In Zusammenarbeit mit Frank Dahlmann vom brand eins Magazin. Moderation Christian Bollert.

 

 

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