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Foto:  Tim Desgraupes
Bild: Das Künstlerkollektiv LIGNA | Foto: Tim Desgraupes

brand eins-Podcast | Ole Frahm & LIGNA

Das Kaufhaus

Das Künstlerkollektiv LIGNA macht in einem leer stehenden Kaufhaus Kunst, die wirtschaftliche Fragen aufwirft. Mit Ole Frahm von LIGNA sprechen wir über Konsum und Kapitalismus, den Niedergang der Kaufhäuser, ewiges Wachstum und die Innenstädte.

Die Gespenster des Konsumismus

Das leere Kaufhaus steht für einen Lebensstil, eine Ära und eine Gesellschaft des Konsumismus. Genau diesen Schauplatz nutzt das Medien- und Performancekollektiv LIGNA in Hamburg für ein audiobasiertes Stück. Ole Frahm ist Teil von LIGNA und hat sich für die Kunstaktion intensiv und lange mit der Geschichte und dem Geschäftsmodell Kaufhaus beschäftigt.

Die Erfolgsstory des Kaufhauses beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Viele sehen in den Konsumtempeln eine Demokratisierung des Einkaufens oder sprechen von der „Befreiung der Frauen“, weil sie dadurch erstmals alleine einkaufen gehen konnten. Doch schon bald wird das Kaufhaus zum „Denkmal der anonymen Konsumgesellschaft“.

Ich fänd es total super, wenn Kaufhäuser erhalten blieben, sozusagen als Museum einer bestimmten Epoche.

Ole Frahm, Medien- und Performancekollektiv Ligna

Ole Frahm, Medien- und Performancekollektiv LignaFoto: privat

Innenstadt als Brennglas der Ökonomie

Seit Jahren wird der Niedergang der Kaufhäuser diskutiert, auch in den Feuilletons, denn es geht nicht nur um fehlende Umsätze und schlechte Bilanzen. Wer meint, das Kaufhaussterben sei ein Vorzeichen der Post-Wachstumsgesellschaft, täuscht sich. Denn der Handel schrumpft nicht, sondern verlagert sichnur: aus den Innenstädten ins Internet. Und nun geht es auch um andere Fragen: Was passiert mit den Kaufhäusern? Schwimmbäder oder andere Orte der Begegnung könnten aus den einstigen Konsumtempeln entstehen.

An der Innenstadt sieht man, wie die Städte sich selbst verstehen.

Ole Frahm

detektor.fm-Moderator Christian Bollert und Ole Frahm vom Kunst-Kollektiv Ligna sprechen nicht nur über die Vergangenheit, sondern auch die Zukunft der Kaufhäuser. Dabei wird klar: Die Bauwerke sind mehr als nur Architektur. Sie erzählen auch die Geschichte einer Konsumgesellschaft.

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