Die Mieten sind in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Städten extrem gestiegen, der Wohnungsmarkt angespannt. Pekka Sagner vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft in Köln sieht mehrere Gründe dafür. Die Zahl der Haushalte habe zugenommen, weil immer mehr Menschen alleine leben. Wir wohnen zudem im Durchschnitt in größeren Wohnungen. Auch das lasse die Nachfrage steigen. Und die Zahlungsbereitschaft sei größer, weil die Einkommen gestiegen sind.
Bezahlbarer Wohnraum – aber wie?
Geringes Angebot, hohe Nachfrage – das ergibt einen hohen Marktpreis. Preissignale seien für den Wohnungsmarkt aber wichtig, meint Pekka Sagner.
Wenn Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ausgeglichen seien, folge daraus ein moderateres Preisniveau. Weil man aber eben „nicht einfach mal so neue Wohnungen baut“, seien kurzfristige staatliche Eingriffe in Ordnung, meint Sagner. So hält er beispielsweise die Mietpreisbremse für ein geeignetes Instrument, auch weil es die Preissignale in einem gewissen Maße zulasse. Die Mietpreisbremse zu verschärfen, ein Mietmoratorium oder auch der Mietendeckel seien aus seiner Sicht keine geeignetes Mittel, da sie den Preismechanismus aushebeln würden.
Langfristig helfe aber nur mehr Wohnraum, es müsse also massiv neu gebaut werde. Schneller und unbürokratischer bauen, sei der Schlüssel. Aktuell sieht es danach allerdings nicht aus, 2021 ist die Zahl der neu gebauten Wohnungen beispielsweise erstmals seit elf Jahren zurückgegangen.
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Pekka Sagner über die Frage, wie bezahlbarer Wohnraum möglich ist, über staatliche Eingriffe in den Wohnungsmarkt und wie Kaufpreise und Mieten zusammenhängen.