Peter Eckert: Bier trinken und gründen
Bier trinken und damit Gutes tun? Diese Idee ist – natürlich – eines Abends bei einem Bier entstanden. Ein Freund hat Peter Eckert überzeugt, ein Bierunternehmen zu starten, das Einnahmen spendet. 2010 haben sie Quartiermeister in Berlin gegründet. Um die Idee umzusetzen, hat der Politikwissenschaftler Eckert noch Nonprofit-Management studiert und ist einer der Geschäftsführer der Biermarke geworden.
Er nennt sich Sozialunternehmer und ist Anhänger der Gemeinwohlökonomie. Quartiermeister finanziert die Kosten für Personal und Verwaltung aus dem Umsatz, aber: Zehn Cent pro Liter Bier fließt in soziale Projekte – dort, wo es verkauft wird. So bleibt das Geld in der Nachbarschaft, statt zum Beispiel an Aktionäre ausgeschüttet zu werden.
Gemeinwohlökonomie: eine Trendwende?
Soziale Wirkung als Geschäftsmodell – das mag keine Revolution sein, ist aber Ausdruck eines Wertewandels. Denn Quartiermeister ist nicht allein: Unternehmen wie die Suchmaschine Ecosia, der Kondomhersteller Einhorn oder Glasflaschenhersteller Soulbottles versuchen ähnliches. Die Schwierigkeit: Meist bedarf es komplizierter Firmenkonstruktionen, da eine eigene Rechtsform fehlt. Quartiermeister ist zum Beispiel eine GmbH, ein Verein und eine Stiftung.
detektor.fm-Moderator Christian Bollert hat mit Peter Eckert gesprochen – über Quartiermeister, die Idee der Gemeinwohlökonomie und wie Wachstum und Werte langfristig zu vereinbaren sind.