Peter Füglistaler über die Schweizer Bundesbahnen
Das Image der Eisenbahn ist in Europa sehr unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt pünktliche Bahngesellschaften, die als verlässlich gelten und für ihre Kundinnen und Kunden funktionieren, zum Beispiel die Schweizerischen Bundesbahnen. Und es gibt Gesellschaften wie die Deutsche Bahn, die neben großen Problemen mit der Pünktlichkeit und einem sanierungsbedürftigen Netz auch mit einem schwierigen Image zu tun haben. Als zuverlässig würden wohl die wenigsten Bahnfahrenden in Deutschland das Unternehmen einschätzen.
Peter Füglistaler ist einer der besten Kenner der Schweizerischen Bundesbahnen. Er hat dort elf Jahre als Direktor des Schweizer Bundesamts für Verkehr gearbeitet. Dieser Posten ist mit dem eines Staatssekretärs beim Bundesverkehrsministerium vergleichbar. Das Bundesamt für Verkehr plant, steuert und überwacht in der Schweiz die Ausbauprogramme für die Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs. Was kann die Deutsche Bahn von den Schweizer Bundesbahnen lernen?
Eine bessere Bahn braucht Zeit
Auch in der Schweiz ist die Infrastruktur nicht in Jahresfrist entstanden. Vielmehr ist ein gut funktionierendes Netz mit ausreichend Reserven das Resultat guter Planung. Und die bezieht sich immer auch auf Projekte, die erst in Jahrzehnten realisiert werden können. Diese sollten laut Peter Füglistaler allerdings konkretisiert und Schritt für Schritt angegangen werden. So könnte irgendwann auch wieder das Vertrauen in die Deutsche Bahn und damit ihr Image gestärkt werden.
Über die Unterschiede in Planung und Bahnpolitik, die Rolle von Gewerkschaften und die Notwendigkeit, manche Züge aus Deutschland an der Schweizer Grenze zu unterbrechen, spricht Peter Füglistaler in dieser Folge des brand eins Podcasts mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert.