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Bild: Philipp Bouteiller | Christian Kielmann

brand eins-Podcast | Philipp Bouteiller

Wie sieht die Zukunft von Tegel aus?

Tegel ist als Flughafen Geschichte, es gibt aber eine Nachnutzung. Seit einigen Jahren plant ein Team an einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Philipp Bouteiller spricht über seinen Abschied als Projektleiter, die Idee der Fünf-Minuten-Stadt, radikale Planung und den Vorteil von doofen Fragen.

Vom Flughafen zum Innovationsprojekt

Am 8. November 2020 ist die letzte Maschine vom Berliner Flughafen Tegel abgehoben. Dort, wo früher Passagiere Schlange standen und Koffer über Rollfelder geschoben wurden, sollen ein Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien und Wohngebiete entstehen. In der „Urban Tech Republic“ werden laut Planungen bis zu 1.000 große und kleinere Unternehmen mit 20.000 Beschäftigten forschen, entwickeln und produzieren. In das ikonische sechseckige Gebäude des Terminal A sollen mehr als 2.500 Studierende mit der Berliner Hochschule für Technik ziehen.

Das Ziel: Auf dem rund 500 ha großen Areal soll die Stadtentwicklung der Zukunft stattfinden – inklusive Nachhaltigkeit, smarter Systeme und effizienter Vernetzung.

Projektplaner ohne Erfahrung?

Bei der Nachnutzung des Flughafen Tegel handelt es sich um eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Seit 2012 für die Projektleitung verantwortlich: Philipp BouteillerBis zum 1. April 2022 ist der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Geschäftsführer der Berliner „Tegel Projekt GmbH“ gewesen, obwohl er vorher nicht im Städtebau oder der Quartiersplanung tätig war. Darin sieht Philipp Bouteiller rückblickend Vorteile:

Ich konnte doofe Fragen stellen. Und damit gängige Prozesse und Methoden hinterfragen. Das hat manchmal für Irritationen, aber meistens zu besseren Ergebnissen geführt.

Philipp Bouteiller, (ehemaliger) Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH

Philipp Bouteiller, (ehemaliger) Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbHFoto: Christian Kielmann

Bevor es mit der Konzeption losgegangen ist, haben sich Philipp Bouteiller und das Team nach eigenen Angaben hunderte Wissenschafts-, Gewerbe- und Industrieparks weltweit angeschaut. Die Erkenntnis: Nur die seien erfolgreich, die einen Wissenschaftskern haben. Deshalb sei auf dem Areal des Flughafens alles rund um einen 40 Hektar großen Wissenschaftscampus entwickelt worden. Im sogenannten Schumacher-Quartier, einem der Wohnviertel, sollen „fortschrittliche Lösungen für die klimaneutrale Energieversorgung und hohe Energiestandards ebenso wie neue Mobilitätsmodelle aufgezeigt“ werden.

Wir hatten das Privileg, zehn bis zwanzig Jahre in die Zukunft zu gucken. Und das hieß, mit unglaublich spannenden Leuten zusammenarbeiten zu dürfen.

Philipp Bouteiller

detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Philipp Bouteiller über seine Arbeit als Verantwortlicher für die Nachnutzung des Flughafens Tegel, über radikale Planung und die Idee der „Fünf-Minuten-Stadt“, das größte urbane Holzquartier und komplexe Regelwerke in der Stadtplanung.

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