Gegen den Strom
Seit über 100 Jahren beschäftigt sich der Felix Meiner Verlag ausschließlich mit Philosophie. Das Geschäft mit den Schriften der großen Denker funktioniert allerdings anders als in anderen Verlagshäusern. Jedes Jahr bringt das Familienunternehmen rund 50 Neuerscheinungen oder Neuauflagen auf den Markt. Von den derzeit 1.200 lieferbaren Titeln verkauft der Verlag jährlich im Schnitt etwa 50.000 Exemplare. Zahlen, über die andere Herausgeber die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden.
Doch die rund zwei Millionen Euro Umsatz reichen für die Gehälter der neun Mitarbeiter und um eine schwarze Zahl am Ende eines Geschäftsjahres zu schreiben. Denn der Verlag setzt auf erlesene Qualität und einzigartige Gestaltung. Zudem arbeiten renommierte Wissenschaftler mit dem Felix Meiner Verlag zusammen. Auch wenn sie dafür lediglich eine symbolische Entschädigung bekommen. Über die Arbeit gegen den schnelllebigen Zeitgeist spricht Verlagschef Manfred Meiner im Podcast.
Zur Untätigkeit verführt
Ein eigenes Unternehmen zu gründen, scheint in den vergangenen Jahren unattraktiver geworden zu sein. Laut der KfW Bankengruppe wagten 2014 noch 915.000 Menschen den Schritt, 2016 waren es nur noch 672.000. Tendenz fallend. Das liegt unter anderem daran, dass es den angehenden Unternehmern nicht immer ganz leicht gemacht wird. Angebote werden unübersichtlich präsentiert, verschiedene Stellen sind nicht vernetzt und viele Gründer stehen mit ihren Fragen alleine da. Aufgeben scheint da an einigen Stellen leichter.
Dass Gründer einen langen Atem brauchen, um erfolgreich zu sein, ist klar. Doch Jan Evers zur Folge wird es den Unternehmern in Deutschland besonders schwer gemacht. Deshalb hat er zusammen mit der KfW Bankengruppe und dem Bundeswirtschaftsministerium das Portal „Gründerplattform.de“ ins Leben gerufen. Wieso es so eine Plattform in Deutschland dringend gebraucht hat, erklärt Jan Evers.
Eine lange Weile
Alle 12.111 Verse der beiden Teile des „Faust“ zu sprechen und zu spielen, kann schon einmal dauern. Das beweist der Regisseur Peter Stein. Seine Inszenierung von der Suche nach dem, was die Welt im innersten zusammenhält, bekam im Jahr 2000 diese Zeit eingeräumt. 22 Stunden an zwei Tagen auf der Expo in Hannover.
Nur ein Beispiel für ein Theaterstück, das nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Schauspieler und die gesamte Crew körperlich und geistig fordert. Allerdings liegt genau da der Reiz. Alle Beteiligten verfallen in eine Art transzendenten Zustand. Peter Laudenbach hat sich diesem Phänomen in seinem Text „Verschwende deine Zeit“ angenommen.
Die Geduld der brand eins-Redaktion
Sieben Jahre hat es gedauert, bis die brandeins nach ihrer Gründung 1999 schwarze Zahlen geschrieben hat. In der gehetzten Welt heute würde eine solche Zeitspanne sicher das vorzeitige Ende eines Unternehmens bedeuten. Doch nicht nur deshalb ist Geduld immer wieder ein Thema in der Redaktion. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Bollert erzählt der stellvertretende Chefredakteur Jens Bergmann, wie das Heft entsteht und welche Herausforderungen dabei auf die Redakteure zukommen.
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