Einmal Cyborgs treffen
Die Cyborgs sehen in echt dann doch anders aus, als man sie sich vorstellt: Neil Harbisson ragt eine kleine Antenne aus dem Kopf, mit der er Farben hören kann. Ohne wäre er farbenblind. Der Fotograf Thomas Victor hat den ersten staatlich anerkannten Cyborg Großbritanniens in der New Yorker U-Bahn porträtiert. Das Foto ist Teil der Serie Human+. In der Arbeit setzt sich Victor mit dem Selbstbild des Menschen im technischen Zeitalter auseinander.
Einige der Begegnungen mit den Menschen, die ihre Wahrnehmung technisch erweitern – nichts anderes sind Cyborgs – haben ihn auch befremdet. Zum Beispiel, als sich auf der Cebit 2016 in einer Happy Hour mehr als Hundert Besucherinnen und Besucher für 20 Euro Chips in die Hand haben implantieren lassen. Da gehe es doch eher ums Geld, glaubt Victor. Viel faszinierender sind für ihn medizinische Anwendungen der Technik: Exoskelette, smarte Prothesen oder Implantate bei Parkinson-Kranken. Diese sind nicht nur Spielzeug.
Die Arbeit als freier Fotograf
Thomas Victor arbeitet als freier Fotograf unter anderem für die Zeit, das SZ Magazin, der Spiegel und Google. Die Serie Human+ ist eines seiner freien Projekte und vor etwa fünf Jahren entstanden. Sie sei aber nur eine Momentaufnahme und die Entwicklung schon weiter.
Nur wie kommt man auf das Thema Körpererweiterungen und Cyborgs? „Das war ganz klassisch über einen Radiobeitrag“, sagt er.
detektor.fm-Moderator Christian Bollert im Gespräch mit Thomas Victor über seine Begegnungen mit Cyborgs, wie er als Fotograf arbeitet und darüber, ob er sich selbst eine Antenne implantieren lassen würde.