Der Anfang in Hamburg war schwer
Sarjo Darbo kommt als junger Mann aus Gambia nach Europa. Eigentlich möchte er studieren, aber die Ernüchterung folgt schnell: Diskriminierung, Ausgrenzung und ein Leben am äußersten Rand der Gesellschaft. Nach zwei Jahren landet er in Hamburg und arbeitet in unterschiedlichen Jobs, die ihn meistens unterfordern. Doch mit der Zeit schafft er es, Geld zu sparen und in die Heimat nach Gambia zurückzuschicken. Dort baut er sich so eine zweite Existenz auf: als erfolgreicher Unternehmer. Seit elf Jahren arbeitet Sarjo Darbo an der Hamburger Alster als Leiter eines Bootsverleihs. In der Wintersaison fliegt Sarjo Darbo dann nach Gambia.
Seine gambische Existenz ist selbstbestimmter
In seiner alten Heimat gilt Darbo als jemand, der es geschafft hat: Er betreibt einen Secondhandhandel, in dem er Waren übers Jahr in Deutschland sammelt, aufkauft und per Container nach Gambia transportieren lässt. Schlimm findet er, dass Korruption immer noch ein großes Problem ist.
Auch wenn er in Gambia als „gemachter Mann“ gilt, kann Darbo auf den Job in Hamburg nicht verzichten, denn er braucht den Lohn, um in Gambia zu investieren. Zudem bekommt er hier günstig, was sich dort gut verkaufen lässt. Solche „Rücküberweisungen“, die Migrantinnen und Migranten in Form von Geld- und Gütertransfers zurück in ihr Heimatland schicken, tragen wesentlich zum Bruttoinlandsprodukt vieler afrikanischer Länder bei.
Irgendwann will er vielleicht mal ganz nach Gambia ziehen, aus zwei Leben eines machen, aber im Moment findet er:
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht in dieser Episode mit Sarjo Darbo über Arbeit und seine zwei Leben.