Eine Wette auf den eigenen Verlust? Was nach einer skurrilen britischen Wettidee klingt, ist bei der Commerzbank wirklich möglich. Die bietet nämlich allen Kunden so genannte Pennystock-Optionsscheine an, bei denen man durch Kursverluste des eigenen Hauses Gewinne mitnehmen kann. Der Aktienkurs der eigenen Papiere muss einfach nur unter die Ein-Euro-Marke rutschen, was in dieser Woche kein unrealistisches Ziel war.
Das ist gut möglich, das sie mit dieser etwas bizarr klingenden Wette am Ende aber Geld verdient. (Andreas Kunze)
Was daran besonders makaber ist: Jeder weitere Börsenverlust der Commerzbank-Aktie wird zum Teil vom Steuerzahler mitfinanziert. Denn 25 Prozent der Commerzbank-Anteile werden vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) gehalten und derzeit sieht es danach aus, dass die Soffin auch weiterhin die Commerzbank unterstützen muss.
Eine solche Aktion scheint da für das Vertrauen in die Bank nicht gerade förderlich zu sein, vor allem auch bei den Commerzbank-Aktionären selbst. Über mögliche Folgen haben wir mit dem Finanzjournalisten Andreas Kunze gesprochen. Er ist Verfasser des „finblog“ und beobachtet von dort die Finanzbranche.