Bio im Aufschwung
Bio-Lebensmittel sind momentan noch ein Nischenprodukt, aber ökologische Produkte werden immer beliebter. Die deutschen Naturkostläden konnten ihren Umsatz um 11,4 Prozent steigern. 2015 ist somit ein weiteres Jahr des Wachstums gewesen. So konnte Elke Röder, die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN), verkünden, dass „Der Fachhandel […] damit erstmals die Drei-Milliarden-Marke geknackt [hat]“.
Momentan beträgt der Marktanteil der Bio-Lebensmittel in Deutschland zwar nur 3,7 Prozent, doch die Kurve dürfte weiterhin nach oben zeigen. Begünstigt wird das durch die lauter werdende Kritik an der konventionellen Landwirtschaft. Um ganze 35 Prozent ist das Einkommen klassischer Landwirte im vergangen Jahr gesunken und auch für 2016 gehen Beobachter man von einem weiteren Rückgang aus.
Konkurrenz durch Discounter
Im Gegensatz dazu wächst die Zahl der Bio-Betriebe und der ökologisch bewirtschafteten Anbaufläche. Längst ist das Bio-Siegel auch in den Auslagen der großen Supermärkte und Discounter von Kaufland bis Aldi sichtbar. Bisher hat dies den kleineren Geschäften nicht geschadet. Sie haben oft ihr Angebot spezialisiert oder beispielsweise einen Imbiss im Laden integriert.
Beispiel „Biomare“
In Leipzig ist der Begriff „Bio“ eng mit dem Unternehmen Biomare verknüpft. Dahinter steckt eine kleine Bio-Supermarkt-Kette mit mittlerweile drei Filialen, die von Malte Reupert geführt werden. Er ist der Kopf hinter Biomare und hat im Jahr 2000 mit der Übernahme eines kleinen Geschäfts im Leipziger Stadtteil Connewitz den Grundstein des bisherigen Erfolgs gelegt.
detektor.fm-Reporter Christian Bollert hat mit ihm im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Behind the Scenes“ des Social Impact Lab gesprochen. In dem Gespräch geht es unter anderem um die Entwicklung von Biomare, neue Konkurrenz durch Discounter und die Konflikte um die letzte Neueröffnung im Leipziger Westen. Wir haben die interessantesten Ausschnitte zusammengefasst.
Redaktion: Markus Vorreyer