Die Deutsche Bahn erhöht am 9. Dezember 2012 ihre Preise. Fahrkarten werden dann durchschnittlich um 2,8 Prozent teurer. Eine Fahrt von München nach Hamburg mit dem ICE in der 2. Klasse wird dann 139 statt bisher 135 Euro kosten. Sparangebote und die Ticketpreise in den Verkehrsverbünden bleiben von der Preissteigerung allerdings unberührt.
Seit 2003 hat es kontinuierlich Preissteigerungen gegeben. Lediglich 2010 wurden die Ticketpreise wegen der großen Anzahl an Pannen und Verspätungen nicht erhöht – um nicht noch größeren Unmut der Bahnkunden auf sich zu ziehen.
Die Deutsche Bahn begründete in diesem Jahr die Erhöhungen mit gestiegenen Energiekosten. Für Matthias Oomen vom Verbraucherverband Pro Bahn ist das nachvollziehbar:
Wir müssen leider feststellen, dass das auch so stimmt. Dass im Moment die Energiepreise steigen, erlebt jeder, wenn er eine Nebenkostenabrechnung bekommt oder tankt. – Matthias Oomen
Außerdem seien die Bahnpreise noch moderat, verglichen mit anderen Lebenshaltungskosten. Ob die Ticketpreise dennoch steigen müssen, bezweifelt Oomen: Die Deutsche Bahn verfüge über Mehreinnahmen, mit denen sie die Mehrkosten decken könnte. Im ersten Halbjahr 2012 hat die Deutsche Bahn 5 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahreszeitraum verzeichnen können.
Es ist fraglich, ob die Preissteigerungen in dieser Höhe stattfinden müssen oder man nicht einfach versuchen könnte, neue Kunden zu gewinnen, indem man einfach etwas günstiger ist. – Matthias Oomen
Im Interview erklärt Oomen ausführlich, ob die erhöhten Ticketpreise gerechtfertigt sind und ob uns hier im kommenden Jahr ein Preiskampf erwartet. Denn dann dürfen deutschlandweit Fernbusse fahren.