Die Deutsche Bahn – ein Unternehmen ohne klares Ziel
Eine Reise mit der Deutschen Bahn könnte die umweltfreundliche Transportvariante der Zukunft sein. Doch finanziell steht es schlecht um das Milliardenunternehmen. Ständige Verspätungen, streikende Mitarbeiter und bestellte neue Züge, die man nicht bezahlen kann. Die Deutsche Bahn braucht Geld und der Bund will helfen. Um zu klären, wie man die finanzielle Situation verbessern kann, hat sich Bahn-Chef Richard Lutz mit Verkehrsminister Andreas Scheuer bereits zum dritten Mal in den letzten zwei Wochen getroffen. Lösungen sollen schnellstmöglich her.
Jedoch ist das für Dr. Alexander Eisenkopf von der Zeppelin Universität Friedrichshafen eine hektische Reaktion auf ein vor mehreren Jahren geschaffenes Problem.
Also man hat sich kräftig in verschiedene Richtungen bewegt, ohne ein klares Ziel. Und jetzt auf einmal merkt die Politik, ja das Hauptziel, eben Schienenverkehr für Personen und Güter in Deutschland anzubieten, das funktioniert offensichtlich nicht so richtig. – Dr. Alexander Eisenkopf, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Verkehrspolitik
LKW-Maut und Arriva-Verkauf als mögliche Geldquellen
Politiker verschiedenster Parteien haben öffentlich Lösungen für die Krise vorgeschlagen. So wird in letzter Zeit immer öfter von einem Verkauf der Tochterfirma Arriva berichtet, die als Finanzspritze dienen könnte. Laut Eisenkopf ist die Trennung richtig, der Zeitpunkt aber ungünstig.
Das Problem ist natürlich, wenn man in jeder Zeitung lesen kann, dass die Deutsche Bahn Arriva verkaufen will und es ihr ganz schlecht geht. Dann ist das der denkbar schlechteste Moment, um einen solchen Verkauf anzugehen. – Alexander Eisenkopf
Über die finanziellen Probleme der Deutschen Bahn hat detektor.fm–Moderatorin Sara Steinert mit Professor Dr. Alexander Eisenkopf gesprochen. Er hat den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Verkehrspolitik an der Zeppelin Universität in Friedrichshafen inne.
Redaktion: Matthias Müller