„Wir haben bundesweit eine angespannte Situation“, hat Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn Netz AG, gestern im ARD Morgenmagazin gesagt. Damit gibt die DB größere Probleme zu, als bisher angenommen. Währenddessen häufen sich die Vorwürfe – und das Mainzer Bahn-Chaos wird zum Wahlkampfthema.
Es hapert in vielen Bereichen
Bahnexperten bemängeln bereits seit Jahren die Infrastruktur deutschen Schienen. Auch der Zustand der Züge ist immer wieder in die Kritik geraten. Die massiven Probleme am Mainzer Hauptbahnhof zeigen nun, dass der Deutschen Bahn auch speziell ausgebildetes Personal fehlt. Das soll vor allem an mangelnder Nachwuchspflege liegen.
Neues Personal lässt auf sich warten
Um die Stellwerke zu unterstützen, sollen zwar noch im laufenden Jahr bundesweit 600 neue Fahrdienstleiter eingestellt werden – die müssen aber zunächst sieben Monate geschult werden. Eine schnelle Lösung ist also nicht in Sicht.
Wo die Probleme der DB liegen und welche Lösungen vorstellbar sind, fragen wir Matthias Oomen vom Fahrgastverband „PRO BAHN“.
Bei geringsten Störungen kommt es sehr wohl zu gravierenden Auswirkungen auf das ganze Bundesgebiet und das hat mit fehlenden Reserven zu tun, das hat mit unterbleibenden Investitionen zu tun, das hat damit zu tun, dass das ganze System im Prinzip schon seit Jahren auf Anschlag fährt. – Matthias Oomen