Das Problemkind Deutsche Bank
Die Deutsche Bank hat es in den letzten Jahren wahrlich nicht leicht gehabt. Die große Finanzkrise 2008 setzte den Grundstein für eine Dauerkrise. Es folgten mehrere Skandale und schlechte Schlagzeilen. Nun zieht die deutsche Großbank die Konsequenz und strebt einen rapiden Kurswechsel an.
„Back to the roots“
Bei der Gründung des Geldinstituts im 19. Jahrhundert standen die Unternehmen im Mittelpunkt. Doch erst mit dem Investmentbanking verschaffte sich die Deutsche Bank einen internationalen Spitzenruf und stieg zu einer Weltmacht im Wertpapierhandel auf.
Jetzt heißt es: zurück zum Ursprung. Das Geldinstitut legt eine Kehrtwende hin und verabschiedet sich beinahe vollständig vom Investmentbanking. Zukünftig will sich die Deutsche Bank wieder vermehrt um die Interessen ihrer Unternehmenskunden kümmern. Auch der Aktienhandel wird massiv zurückgeschraubt.
Die Deutsche Bank ist beim Investmentbanking immer irgendwie Outsider gewesen. – Hans-Peter Burghof, Professor für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen
Gewaltiger Stellenabbau
Die Angestellten der Deutschen Bank trifft der Kurswechsel besonders hart. Rund 18 000 Arbeitsplätze sollen bis 2022 gekürzt werden, jeder fünfte Arbeitnehmer muss damit im Zuge der Kürzung Abschied nehmen.
Lange dürfen sich die Angestellten nicht auf die Änderungen vorbereiten, denn der Stellenabbau hat schon begonnen. Weniger als 24 Stunden nach der Ankündigung wurden in Tokio und England bereits die ersten Angestellten zum Gehen aufgefordert. 2022 soll es nur noch 74 000 Arbeitsstellen geben.
Über den Kurswechsel der Deutschen Bank hat detektor.fm-Moderatorin Yvi Strüwing mit Hans-Peter Burghof gesprochen. Er ist Professor für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen an der Uni Hohenheim.
Redaktion: Leora Koch