Die Geburtstunde der Brennstoffzelle
Die Brennstoffzelle galt einmal als Wundermittel der Technik – und ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Dabei geht das Verfahren dahinter sogar bis in das Jahr 1839 zurück.
Damals befasste sich der britische Physiker William Grove mit der Elektrolyse. Dabei wird durch Zufuhr von elektrischer Energie eine chemische Verbindung aufgespalten. Grove erkannte, dass dieser Prozess auch umkehrbar ist – die Geburtstunde des Brennstoffzellen-Verfahrens.
Erst in den 1950ern wurde diese Technik wieder aufgegriffen. Nach anfänglichen Tests bei U-Booten wurde das Verfahren dann sogar in der Raumfahrt angewendet.
Doch als es dann in den 1980ern darum ging, eine umweltfreundliche Alternative zu Kohle und Öl zu finden, war die Brennstoffzelle schlagartig ein Hype-Thema: Keine Emissionen, Wasser als Rohstoff, ungefährlich für Mensch und Tier.
Innovation in der Automobilindustrie
Es hätte alles so schön sein können. Doch hoher technischer Aufwand und immense Kosten lähmten die Forschung. Letztlich erforderte die Produktion von Wasserstoff viel mehr Energie, als der neue Antrieb brachte. Und damit war auch der Umwelt-Vorteil dahin. Doch nun kommt Bewegung in das Thema.
Denn der Volkswagen-Konzern hat jetzt die Brennstoffzellen-Forschung zentral an die Tochterkonzern Audi übergeben. Und damit ist das Thema beim zweitgrößten Autobauer der Welt wieder da.
Audi ist nicht das einzige Unternehmen, das die Brennstoffzelle als Antrieb für Elektroautos verwenden will. Toyota hat mit dem Mirai sogar ein Serienfahrzeug auf den Markt gebracht.
Wo Licht ist, ist auch Schatten
Seit Ende der 1990er stagnierte die Weiterentwicklung der Brennstoffzellen-Technologie. Dafür gibt es mehrere Gründe. Und obwohl auch sehr viel für diesen Antrieb spricht: die Contra-Punkte konnten bisher nicht überwunden werden.
Was für und was gegen die Brennstoffzelle spricht, wie die Nachricht aus dem Volkswagen-Konzern einzuordnen ist und wo außer im Auto demnächst vielleicht auch noch Wasserstoff-Aggregate werkeln, darüber hat detektor.fm-Moderator Marcus Richter mit Marcus Engert gesprochen.