In Zukunft soll bei jeder Handelsaktivität, egal ob von Börsenhändlern oder Privatanlegern, eine Gebühr erhoben werden. Denn der Präsident der Europäischen Kommission Manuel Barosso will die sog. „Finanztransaktionssteuer“ einführen und damit den Finanzsektor zur Kasse bitten.
Die Argumentation: europäische Finanzinstitute haben im Zuge der Finanzkrise 4,6 Billionen Euro aus öffentlichen Geldern erhalten. Nun sollen auch sie ihren Beitrag zur Sanierung des europäischen Haushalts leisten. Ein weiteres Ziel einer Transaktionssteuer ist es, kurzfristige Spekulationen und sog. Leerverkäufe zu verhindern.
Befürworter der Steuer hoffen, dass sich dadurch die Nervosität und die heftigen Schwankungen an den Finanzmärkten beruhigen und Spekulationen weniger rentabel werden.
Jedoch gibt es auch innerhalb der EU Kritik an der Steuer. Länder wie Großbritannien und Irland fürchten, dass sie als Weltfinanzplatz nicht mehr attraktiv genug sind und der Finanzsektor in ihren Ländern zusammenbricht. Ob die Steuer trotz aller Kritik eingeführt wird und welche Auswirkungen sie auf den Finanzmarkt hätte, haben wir mit Rainer Kambeck besprochen. Er ist Mitarbeiter am rheinisch-wesfälischen Institut für Wirtschaftsforschung.