Es war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahre 1895 und jetzt bekommen die USA dafür die Rechnung. Denn eine beispiellose Dürre hat den mittleren Westen Amerikas heimgesucht, Seen und Flüsse trocknen langsam aus und das Getreide verdorrt. Für die Bauern ist das eine Katastrophe, viele von ihnen hatten mit Rekordernten gerechnet und stehen jetzt vor dem Bankrott. Manch einer fühlt sich gar an die Zeit der Großen Depression erinnert, als die USA tief in der Wirtschaftskrise steckten und eine ähnliche Hitzewelle den mitteleren Westen in eine gigantische Staubschüssel (die berüchtigte Dust Bowl) verwandelte.
Doch auch außerhalb der USA wird die Dürre mit Sorge beobachtet: Denn Länder wie Mexiko oder Japan beziehen ein Großteil ihres Getreides aus den USA und müssen jetzt mit Lieferengpässen und steigenden Preisen rechnen. In Mexiko kam es bereits 2007 zu Protesten als die USA ein Gesetz verabschiedeten, das vorschreibt, das Benzin einen bestimmten Anteil an Ethanol enthalten muss. Ethanol wird hauptsächlich aus Mais gewonnen. Die Mexikaner fürchteten um ihre Versorgung, da Mais ein traditioneller Teil der Ernährung ist.
Über die aktuelle Dürre in den USA und ihre Auswirkungen auf die Nahrungsmittelpreise haben wir mit dem Agrarökonomen Harald von Witzke gesprochen.