Dürreschäden sind groß
Deutsche Landwirte beklagen schon jetzt große Dürreschäden. Das bedeutet derzeit einen Ernte-Ausfall von sieben bis acht Millionen Tonnen Getreide. Für viele von ihnen folgt daraus eine große finanzielle Belastung. Für einige steht sogar die wirtschaftliche Existenz auf dem Spiel.
Landwirte fordern staatliche Hilfe
Der Präsident des deutschen Bauernverbands Joachim Rukwied fordert deshalb eine staatliche Ausgleichszahlung in Höhe von einer Milliarde Euro. Dieses Geld soll den Landwirten in Form von Krediten aus der Notlage helfen. Heute beraten die Vertreter von Bund und Ländern über mögliche Hilfszahlungen.
Es wird sicher den Landwirten helfen, die stark betroffen sind von dieser extremen Wettersituation. Die Diskussion an sich wird nicht einfach sein. Es wird schwierig sein, eine Grenze zu ziehen, was man letztendlich als Katastrophe einschätzt. – Prof. Dr. Frank Ewert, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung
Umdenken für die Zukunft
Eine Finanzspritze würde aber nur kurzfristig die Wogen glätten. Denn langfristig gesehen müssen auch die Erzeugerpreise an die Ernte angepasst werden. Auch in Zukunft wird es immer wieder extreme Wettersituationen geben. Nach Stefan Ewert können Landwirte ihre Felder darauf vorbereiten. Dafür muss allerdings ein Umdenken geschehen: bei Erzeugern und Konsumenten.
Wir wissen, dass die Landwirtschaft über die Emissionen von Treibhausgasen auch zum Klimawandel beiträgt. Es gibt Betrebungen und Aktivitäten, diese zu reduzieren. Insofern hat die Landwirtschaft da auch einen Beitrag. – Prof. Dr. Frank Ewert
Über neue wetterbedingte Herausforderungen an die Landwirtschaft hat detektor.fm-Moderator David Seeberg mit Prof. Dr. Frank Ewert gesprochen. Er ist wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung und Professor für Pflanzenbau an der Universität Bonn.
Redaktion: Berit Ström