Eine Studie des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) verdeutlicht nun, wie die Arbeitseinkommen und die Kapitaleinkommen in Deutschland seit der Wiedervereinigung zunehmend auseinandergedriftet sind.
Viele Beschäftigte im Niedriglohnsektor
Auch wenn die deutsche Wirtschaft in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt und die Arbeitslosigkeit sinkt, so arbeiten doch viele Beschäftigte im Niedriglohnbereich. Laut den Autoren der Studie sind die gestiegenen Einnahmen durch bereits vorhandenes Kapital ein weiterer Grund für die ungleiche Einkommensverteilung. Denn von Kapitaleinkünften profitieren vor allem die Wohlhabenderen, was die Einkommensunterschiede weiter vergrößert. Die Forscher des IMK warnen deshalb vor Altersarmut und Überschuldung als Folgen der Entwicklung.
Ist in Deutschland angesichts dieser Fakten heute ein sozialer Aufstieg durch Arbeit überhaupt noch möglich?
Stefan Bach vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung hat uns diese Frage beantwortet und erklärt, wie man der wirtschaftlichen Ungleichheit entgegenarbeiten kann.
Das wenige Wachstum der letzten Jahre ist doch im Wesentlichen in die Gewinne und Kapitaleinkommen geflossen und die fließen nun mal zu einem großen Teil dem reichsten Teil der Gesellschaft zu. – Stefan Bach, DIW Berlin